Laut der aktuellen S3-Leitlinie zur Behandlung von Ovarialtumoren sollte Patientinnen mit einem High-Grade-Rezidiv, die auf eine platinhaltige Chemotherapie angesprochen haben, eine Erhaltungstherapie mit einem PARP-Inhibitor angeboten werden.

Prof. Tjoung Won Park-Simon, Hannover, stellte für Olaparib (Lynparza®) aktuelle Langzeitergebnisse der Phase-III-Studien SOLO1 und PAOLA-1 vor. In SOLO1 waren 67 % der Patientinnen mit einem fortgeschrittenen Ovarialkarzinom und BRCA1/2-Mutation, die mit Olaparib behandelt wurden, nach sieben Jahren noch am Leben, unter Placebo waren es 47 % [DiSilvestro et al. J Clin Oncol 2023; 41:609-17]. Das 5-Jahres-Follow-up von PAOLA-1 ergab, dass 65,5 % der Patientinnen im Bevacizumab-plus-Olaparib-Arm fünf Jahre überlebten im Vergleich zu 48,4 % der Patientinnen, die mit Bevacizumab plus Placebo behandelt worden waren. In der Subgruppe der HRD-positiven Frauen waren 46,1 % der mit Bevacizumab plus Olaparib behandelten Patientinnen nach fünf Jahren progressionsfrei, verglichen mit 19,2 % der Patientinnen unter Bevacizumab und Placebo. In beiden Studien wurden keine neuen Sicherheitssignale beobachtet.

Laut dem Zulassungstext von Olaparib muss vor dessen Einsatz auf genetische Instabilität getestet werden. Dabei ist kein bestimmter Test vorgeschrieben, betonte Park-Simon. Es können daher auch andere als der Myriad® MyChoice-Assay verwendet werden, sofern sie gleichwertig sind.

Symposium "PARP-Inhibition: Präzisionsmedizin beim Ovarial- und Mammakarzinom mit Langzeitperspektive für Patientinnen" im Rahmen des 35. Deutschen Krebskongresses, Berlin, 13. November 2022; Veranstalter: AstraZeneca