Der Verein Terre des femmes e. V., der sich seit 1981 für ein selbstbestbestimmtes, gleichberechtigtes und freies Leben für Mädchen und Frauen einsetzt, hat im Oktober die Dunkelzifferschätzung zu weiblicher Genitalverstümmelung ("female genital mutilation", FGM) in Deutschland veröffentlicht. Diese bildet zum einen die Zahl der bereits betroffenen Mädchen und Frauen nach Herkunftsland ab, zum anderen die Menge der weiterhin akut bedrohten Mädchen. In diesem Jahr wurde erstmalig eine neue Berechnungsmethode anhand eines Minimal- und Maximalszenarios angewandt, welche den Einfluss der Zuwanderung auf die Risikobewertung berücksichtigt.

In Deutschland leben demnach aktuell wohl 103.947 von FGM betroffene Mädchen und Frauen, bis zu 17.271 Mädchen sind potenziell akut gefährdet. Zukünftig braucht es eine verbesserte und umfassendere Datenlage, um möglichst präzise Präventionsmaßnahmen ergreifen und umsetzen zu können. Dies kann maßgeblich dazu beitragen, in Deutschland lebende, gefährdete Mädchen zu schützen und bereits betroffene Mädchen und Frauen zu versorgen.