Massive Menstruationsblutungen infolge von Uterusmyomen nehmen unter der Therapie mit einem oralen GnRH-Antagonisten zusammen mit einem Östrogen und einem Gestagen deutlich ab, ohne dass Effekte einer Hypoöstrogenisierung auftreten.

Der oral zu applizierende GnRH-Antagonist Relugolix wirkt zwar auch allein gegen fibroidassoziierte Beschwerden, die Monotherapie geht aber mit Hitzewallungen und einem Verlust an Knochendichte einher. Daher wurden in den beiden 24 Wochen dauernden Multizenterstudien LIBERTY 1 und 2 die Kombination von Relugolix mit Estradiol und Norethindronacetat untersucht.

An den Studien waren 388 und 382 Frauen beteiligt, die myombedingt an Hypermenorrhö litten. Je ein Drittel erhielt Placebo, die Relugolix-Kombinationstherapie oder eine zwölfwöchige Relugolix-Mono- und danach die Kombinationstherapie; alle Therapien wurden einmal täglich eingenommen. Als Ansprechen galt eine Reduktion des Blutverlusts auf weniger als 80 ml und um mehr als 50 % vom Ausgangsniveau. Diesen primären Endpunkt erreichten bis zum Studienende 73 % und 71 % der sofort sowie 80 % und 73 % der verzögert mit der Kombination behandelten Patientinnen, mit Placebo nur 19 % und 15 %. Der Blutverlust, der anfangs durchschnittlich 210-250 ml betragen hatte, ging mit der Kombinationstherapie im Mittel um 84 % zurück, der Effekt wurde schon nach vier Wochen erreicht und blieb bis zum Ende der Studie erhalten.

Positive Effekte der Kombinationstherapie mit Relugolix zeigten sich außerdem bei fast allen sekundären Endpunkten: Etwa entwickelte die Hälfte der Frauen eine Amenorrhö. Anfangs mindestens mittelschwere Schmerzen wurden bei etwa 45 % der betroffenen Frauen auf höchstens minimale Schmerzen reduziert. Bei über 50 % der Teilnehmerinnen, die vor der Therapie eine Anämie hatten, stiegt der Hb-Wert um mehr als 2 g/dl. Kein Einfluss hatte die Kombinationstherapie dagegen auf das Volumen des größten Myoms.

Nebenwirkungen waren bei durchgehender Kombination des GnRH-Antagonisten ähnlich häufig wie mit Placebo, bei anfänglicher Monotherapie dagegen häufiger. Das betraf vor allem die Prävalenz von Hitzewallungen (6-11 % bei sofortiger, 35-36 % bei verzögerter Kombination).

Fazit: Durch die kombinierte Therapie von Relugolix, Estradiol und Norethindronacetat lassen sich bei Frauen mit symptomatischen Uterusmyomen der menstruelle Blutverlust stark reduzieren und gleichzeitig hypoöstrogene Nebenwirkungen vermeiden. Längerfristige Wirksamkeit und Sicherheit der kombinierten Therapie soll eine offene Verlängerung der Studien um weitere sechs Monate zeigen.

Al-Hendy A et al. Treatment of Uterine Fibroid Symptoms with Relugolix Combination Therapy. N Engl J Med 2021;384:630-42