Inwiefern modifizieren Soja- und Milchprodukte das Brustkrebsrisiko? Eine US-amerikanische Studie mit rund 52.800 Teilnehmerinnen deutet auf einen eher ungünstigen Effekt von Milchprodukten sowie einen fehlenden Einfluss von Soja hin [Fraser GE et al. Int J Epidemiol 2020 Feb 25. pii: dyaa007].

Die Frauen, die als Adventisten, einer christlichen Glaubensgemeinschaft aus den USA, teils strikten Ernährungsvorschriften folgen, wurden zwischen 2002 und 2007 in die Studie aufgenommen und anschließend knapp acht Jahre nachbeobachtet. Sie füllten anfangs einen umfangreichen Ernährungsfragebogen mit detaillierten Angaben zum Konsum von Milch- und Sojaprodukten aus.

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In der Nachbeobachtungszeit wurden 1.057 neue Brustkrebserkrankungen festgestellt, davon 906 bei Frauen nach der Menopause. Rechneten die Forscher Begleitfaktoren heraus, dann ergab sich für die 10 % mit dem höchsten Konsum von Milchprodukten - bezogen auf die Kalorienzahl - eine um 22 % höhere Brustkrebsrate als für die 10 % mit dem niedrigsten Konsum. Wurde nur Milch berücksichtigt, betrug die Steigerung bei mehr als 230 ml täglich sogar 50 %, unabhängig davon, ob es sich um Vollmilch oder fettarme Milch handelte. Ein hoher Käse- und Joghurtkonsum ging dagegen nicht mit einer erhöhten, sondern tendenziell mit einer erniedrigten Brustkrebsrate einher.

Bei Sojaprodukten war die Brustkrebsrate bei den Frauen mit dem höchsten Konsum tendenziell, aber nicht signifikant niedriger als bei denen mit dem geringsten Konsum.