Ärzte der Early Breast Cancer Trialists’ Collaborative Group (EBCTCG) haben die Daten von 26 Studien mit mehr als 37.000 Patientinnen ausgewertet, die zwischen 1985 und 2011 behandelt worden waren. Die meisten von ihnen waren jünger als 70 und nodalpositiv (> 75 %). Die Gesamtmenge zytotoxischer Substanzen war in beiden Behandlungsarmen gleich: Sie wurden entweder über einen Zeitraum von zwei (dosisintensiv) oder drei Wochen (Standardtherapie) verabreicht, und zwar anthrazyklinbasiert plus einem Taxan. Den koloniestimulierenden Faktor G-CSF erhielten Patientinnen vorzugsweise in der Gruppe mit Dosisintensivierung.

Die Auswertung der Studiendaten ergab eine geringere Rezidivrate in der Gruppe der Patientinnen mit dosisintensiver Therapie. Demnach lag das Risiko für ein Brustkrebsrezidiv zehn Jahre nach Therapiebeginn bei 28,0 % versus 31,4 %. Das entspricht eine Reduktion von 14 % (relatives Risiko [RR]: 0,86; 95 %-Konfidenzintervall [KI]: 0,82–0,89; p < 0,0001). Eine ähnliche Reduktion wurde beim Parameter krebsspezifische Mortalität festgestellt (18,9 % vs. 21,3 %; RR: 0,87; 95 %-KI): 0,83–0,92; p < 0,0001). Dies galt auch für die Gesamtmortalität (22,1 % vs. 24,8 %; RR: 0,87; 95 %-KI: 0,83–0,91; p < 0,0001). Etwas geringer war der Zusammenhang zwischen der Therapie und der Sterberate ohne Rezidiventwicklung (10-Jahresrisiko: 4,1 % vs. 4,6 %; p = 0,034). Schließlich war die anteilige Reduktion der Rezidivrate bei Patientinnen mit östrogenpositiven und -negativen Karzinomen ähnlich und unterschied sich auch nicht bei anderen Tumoreigenschaften.

Fazit: Durch eine Dosisintensivierung wird im Vergleich zur Standardtherapie die Redizivrate über einen Zeitraum von median 7,4 Jahren signifikant um absolut 3,4 % (relativ 17 %) verringert. Das Risiko, innerhalb von zehn Jahren an den Krebsfolgen zu sterben, liegt um relative 13 % niedriger. Auch wenn die Risikoreduktion nicht so ausgeprägt ist, sollte eine dosisintensive Behandlung erwogen werden, wenn eine anthrazyklinbasierte Chemotherapie indiziert ist.