_ Mit Abemaciclib (Verzenios®) hat der dritte CDK-4/6-Inhibitor im Oktober 2018 die EU-Zulassung zur Therapie von Frauen mit fortgeschrittenem, Hormonrezeptor (HR)-positivem, HER2-negativem Brustkrebs erhalten. Abemaciclib wird in Kombination mit einem Aromataseinhibitor (AI) oder Fulvestrant eingesetzt; prämenopausale Frauen erhalten zusätzlich ein LHRH-Analogon. Basis der Zulassung von Abemaciclib sind die beiden Phase-III-Studien MONARCH 3 und MONARCH 2.

MONARCH 3 umfasste knapp 500 nicht palliativ vorbehandelte Patientinnen, die randomisiert im Verhältnis 2:1 mit Abemaciclib plus AI (Letrozol oder Anastrozol) oder mit einem AI allein behandelt wurden [Goetz MP et al. AACR. 2018; Abstr. CT040]. Mit einer signifikanten Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS) als primärem Endpunkt erwies sich die Erstlinientherapie mit Abemaciclib/AI als eindeutig überlegen: Kombiniert behandelte Patientinnen überlebten median 28,2 Monate ohne Progress, Kontrollpatientinnen 14,8 Monate (Hazard Ratio [HR] 0,54; p = 0,000002). Prof. Jens Huober, Ulm, wies darauf hin, dass sich die Ereigniskurven beider Arme rasch trennten und langfristig auseinanderliefen. Von der CDK-4/6-Inhibition zusätzlich zur Aromatasehemmung profitierten laut Subgruppenanalyse alle ausgewerteten Untergruppen.

Die zweite zulassungsrelevante Phase-III-Studie ist MONARCH 2, in der Abemaciclib in Kombination mit Fulvestrant bei 669 prä- und peri- sowie postmenopausalen Frauen mit HR-positivem, HER2-negativem fortgeschrittenem Brustkrebs geprüft wurde [Sledge GW et al. J Clin Oncol. 2017;35:2875-84]. Alle Teilnehmerinnen hatten unter oder innerhalb eines Jahres nach Ende der (neo-)adjuvanten endokrinen Therapie ein Rezidiv oder unter endokriner Erstlinientherapie einen Progress erlitten. Randomisiert wurde 2:1 zu Abemaciclib plus Fulvestrant oder zu Fulvestrant mono. Auch diese Studie erreichte den primären Endpunkt: Kontrollpatientinnen lebten median 9,3 Monate ohne Progress, die kombiniert behandelten Frauen 16,4 Monate (HR 0,553; p < 0,0000001). Bei getrennter Auswertung der prä- und perimenopausalen Patientinnen ergab sich mit einer Risikoreduktion für einen Progress um 55 % durch Abemaciclib ein ähnliches Bild wie im Gesamtkollektiv (HR 0,446; p = 0,002). „Die Daten sprechen für die Effektivität der Kombination unabhängig vom Menopausestatus und sind Hintergrund für die Zulassung von Abemaciclib auch für prämenopausale Frauen“, betonte Huober.