_ Die Hormonersatztherapie (HRT) gehört zweifelsohne zu den am häufigsten diskutierten „Zankäpfeln“ in der Gynäkologie. Die nach Erstpublikation der WHI (Women’s Health Initiative) -Studie eingetretene Schockstarre ist mittlerweile einer differenzierten Betrachtungsweise gewichen, die auch den Bedürfnissen der Patientinnen wieder Rechnung trägt, so Dr. Katrin Schaudig, Hamburg. „Es geht um Frauen mit hohem Leidensdruck durch Hitzewallungen, Schlafstörungen und Depressionen“, betonte sie. Aktuell seien sich die Experten dahingehend einig, dass bei Frauen in der frühen Postmenopause oder bei Frauen vor dem sechzigsten Lebensjahr ein wieder großzügigerer Einsatz der HRT gerechtfertigt ist und meist der Nutzen die — geringen — Risiken überwiegt.

Gleichzeitig betonte sie aber, dass nach wie vor ein risikoadaptiertes, individuelles Vorgehen angezeigt ist. So gebe es mittlerweile eine Vielzahl valider Daten, die insbesondere bei vaskulären Risiken für eine transdermale Östrogengabe sprechen. Das Auftreten thromboembolischer, und vermutlich auch zerebro- und kardiovaskulärer Ereignisse kann laut Schaudig damit weitgehend minimiert beziehungsweise eliminiert werden. Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass es keine generelle Empfehlung gebe, bei Frauen ab einem bestimmten Alter mit der HRT aufzuhören. Die Therapie sollte zwar nur so lange fortgeführt werden, wie der Nutzen bei der Linderung ausgeprägter Symptome die Risiken überwiegt. Eine generelle Einschränkung der Anwendungsdauer gibt es nicht.

Mit Gynokadin® Dosiergel ist eine wirksame transdermale HRT möglich. Es zieht rasch in die Haut ein und ist, anders als Pflaster, nicht sichtbar sowie individuell dosierbar. Als Gestagen-Komponente der kombinierten HRT kann natürliches Progesteron (Utrogest®) eingesetzt werden. Wichtig ist es, die Patientin in die Therapieentscheidung einzubeziehen und ihre Gesamtsituation, aber auch ihre Ängste zu berücksichtigen.

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Entspannt den Beschwerden begegnen zu können ist wichtig für Frauen in der Menopause.

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