Bisher gab es noch keine Untersuchungen dazu, welchen Effekt das HPV-Screening im Vergleich zum Pap-Abstrich bei jungen Frauen hat, die gegen HPV geimpft worden sind. Daher haben australische Wissenschaftler die offene COMPASS-Studie (Cytology and Primary HPV Screening in Australia) begonnen, in der alle fünf Jahre ein HPV-Screening im Vergleich zu einem Zytologie-Screening — alle zweieinhalb Jahre — erfolgte. In die veröffentlichte Pilotstudie wurden 5.000 Frauen im Alter zwischen 25 und 64 aufgenommen, die am allgemeinen Zervixscreening teilgenommen hatten. An der jetzt begonnenen Hauptstudie sollen mehr als 120.000 Frauen teilnehmen. Zum Aufnahmebeginn in die Pilotstudie 2014 war bereits allen Teilnehmerinnen unter 33 die HPV-Impfung angeboten worden (ca. 22 %).

Die Frauen wurden im Verhältnis 1 : 2 :2 in drei Gruppen eingeteilt. In Gruppe 1 erfolgte das Screening per Zytologie, in Gruppe 2 mittels HPV-Test, teilweise auf die Virustypen HPV 16 und 18, sowie mittels Zytologie bei Frauen, die mit anderen HPV-Typen infiziert waren und in Gruppe 3 mittels HPV-Testung mit teilweiser Gentypisierung plus Zytologie mit Doppelfärbung (p16/Ki67). Geprüft wurde, wie häufig Frauen nach der ersten Screeningrunde aufgrund eines Hochrisikos für eine weitere Untersuchung (Kolposkopie) einbestellt worden waren. Auch wurde die CIN2+-Detektionsrate bestimmt.

In der Zytologie-Gruppe lagen die entsprechenden Raten bei 2,7 % bzw. 0,1 %, in der HPV-plus-Zytologie-Gruppe bei 3,5 % bzw. 1,0 % und in der Gruppe mit HPV-Test und Doppelfärbung bei 3,9 % bzw. 1,2 %. Mit einer CIN2+-Detektionsrate von 1,0 % versus 0,1 % war die HPV-Testung der Pap-Untersuchung signifikant überlegen. Keinen signifikanten Unterschied gab es bei der Rate erneuter Einbestellungen. Die Autoren hatten aber keine Angaben über den individuellen Impfstatus der Frauen. In künftigen Studien müssten Impfzeitpunkt und -dosierung zusätzlich erfasst werden.