_ Acne tarda, Alopezie und Hirsutismus können kutane Symptome einer hormonellen Störung sein. Zunehmend suchen Frauen über 25 Jahre mit Acne tarda ärztlichen Rat. Bei einem Teil von ihnen ist laut PD Dr. Thomas Jansen von der Dermatologischen Praxis und Dr. Rainer Kunz, Hautzentrum Neuwied, die Erkrankung mit einem Hyperandrogenismus assoziiert. Klinische Zeichen sind Zyklusstörungen, Hirsutismus und/oder Alopecia androgenetica. Biochemisch ist ein erhöhter Androgenspiegel nachweisbar.

„Zur Langzeittherapie der Acne tarda eignen sich am besten Retinoide und Azelainsäure, da sie die Neubildung von Mikrokomedonen verhindern und keine bakteriellen Resistenzen erzeugen“, erklärte Jansen.

Azelainsäure ist zeitlich unbegrenzt anwendbar, zeigt keine photosensibilisierende Wirkung und ist weder mutagen noch teratogen. Eine interventionelle Studie über zwölf Wochen konnte zeigen, dass die Anwendung von 20 %iger Azelainsäure-Creme (Skinoren®) zu einer signifikanten Besserung der Akne führt.

Deuten mehrere Symptome auf eine Androgenisierung hin, ist laut Prof. Hans Wolff, Ludwig-Maximilians-Universität München, eine umfassenden Diagnostik bei einem endokrinologisch versierten Gynäkologen angezeigt. Liegt eine Hyperandrogenämie vor, kann eine antiandrogene Therapie unter Beachtung der Indikationen beispielsweise durch Cyproteronacetat (z. B. Androcur® 10 mg, Androcur® 50 mg) oder Ethinyl-estradiol/Cyproteronacetat-Kombinationen (z. B. Diane®-35) erfolgen.