Wie das Schlafverhalten das Erkrankungsrisiko Schwangerer mit Blick auf Hypertonie, speziell Präeklampsie und Eklampsie, und auf Gestationsdiabetes beeinflusst, hat eine Arbeitsgruppe um Francesca Facco, Universität Pittsburgh, untersucht. 901 Frauen (Nulliparae) nach der 16. und vor vollendeter 22. Schwangerschaftswoche nahmen an der Studie teil. Sie sollten sieben Tage lang ein Schlaftagebuch führen und bekamen ein Handgelenksgerät, mit dem das Schlafverhalten aktigrafisch aufgezeichnet wurde. Analysiert wurden Schlafdauer, Schlafmittelpunkt (Zeitpunkt in der Mitte zwischen Einschlaf- und Aufwachzeit), Wachzeiten nach Schlafbeginn und das Ausmaß der Schlaffragmentierung.

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4,2 % der Schwangeren entwickelten einen Gestationsdiabetes. Als aussagekräftige Größen für das Erkrankungsrisiko erwiesen sich Schlafdauer und Schlafmittelpunkt. Ein kurzer Schlaf von durchschnittlich weniger als sieben Stunden während der Hauptruhephase des Tages – bei knapp 28 % der Probandinnen – erhöhte die Diabetesgefahr im Vergleich zu den länger schlafenden Schwangeren um den Faktor 2,2. Schwangere, deren Schlafmittelpunkt nach fünf Uhr morgens lag, was auf fast jede fünfte zutraf, hatten ein 2,6-mal so hohes Risiko wie werdende Mütter, deren Schlafmittelpunkt auf eine frühere Uhrzeit fiel. Die Assoziationen zwischen den beiden Schlafparametern und dem Risiko für Gestationsdiabetes waren signifikant. Für Störungen der Blutdruckregulation (leichte, schwere oder Hypertonie-überlagernde Präeklampsie, Eklampsie oder antepartale Gestationshypertonie) war hingegen kein statistisch relevanter Zusammenhang mit dem Schlafverhalten festzustellen. „Unsere Ergebnisse zeigen eine Beziehung zwischen kurzem Schlaf sowie spätem Schlafmittelpunkt und Gestationsdiabetes“, so die Autoren. Die Daten sprächen dafür, dass beide Merkmale unabhängig zum Erkrankungsrisiko von Nulliparae beitrügen.