_ Frauen mit vaginaler Atrophie leiden oft unter dem Gefühl der Scheidentrockenheit, unter Juckreiz, Brennen sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Außerdem können vaginale Blutungen, Ausfluss und Entzündungen (atrophische Vaginitis) auftreten. Als Ursache für diese Beschwerden gilt der sinkende Östrogenspiegel. Dieser bewirkt, dass das Vaginalepithel dünner und die Epithelreifung geringer wird. Gleichzeitig vermindert sich der Gehalt an Glykogen, einem wesentlichen Nährstoff für Laktobazillen. In der Folge verändert sich auch die Laktobazillenflora. „Vaginale Gesundheit bedeutet aber nicht nur ein ausreichend aufgebautes Epithel, sondern auch eine intakte vaginale Flora“, erklärte Prof. Bernd Kleine-Gunk vom Metropol Medical Center, Nürnberg. Da die Laktobazillen einen wesentlichen Bestandteil der vaginalen Flora darstellen, sollte die Östrogenisierung Hand in Hand mit dem Wiederaufbau einer normalen Scheidenflora gehen. Dafür stehen spezielle Präparate zur Verfügung (z. B. Vagisan® Milchsäure-Bakterien).

Da die derzeit wieder häufiger eingesetzte systemische Hormonersatztherapie meist mit niedriger Dosis erfolgt, reicht sie für eine Östrogenisierung der Vagina oft nicht aus. In diesen Fällen ist eine zusätzliche lokale Behandlung erforderlich. Hierfür können hormonfreie Präparate wie Gleitmittel oder Feuchtigkeitsspender (z.B. Vagisan® FeuchtCreme) eingesetzt werden. Eine alternative, kausale Therapie der trockenen Scheide stellt die Anwendung lokaler Östrogene dar. Dabei ist Estriol das Mittel der ersten Wahl, das an Haut und Schleimhäuten gut wirkt, ohne das Endometrium- oder Brustgewebe nennenswert zu stimulieren.