_ Patientinnen mit HR-positivem Mammakarzinom sollten auch in der metastasierten Situation so lange wie möglich eine antihormonelle Therapie erhalten, betonte Prof. Dr. Peter Fasching, Universitätsklinikum Erlangen. Allerdings wird die Erkrankung bei fast jeder zweiten Patientin durch körpereigene Resistenzmechanismen in den ersten drei Monaten nach Therapiebeginn progredient.

Mit der Blockade des in Krebszellen oft hochregulierten mTOR-Signalwegs lässt sich diese endokrine Resistenz zumindest teilweise überwinden und eine nebenwirkungsreiche Chemotherapie hinauszögern. So habe der orale mTOR-Inhibitor Everolimus (Afinitor®) in Kombination mit dem steroidalen Aromatasehemmer Exemestan den Patientinnen in der Zulassungsstudie fast ein Jahr ohne Tumorprogression ermöglicht.

Ein wichtiges Entscheidungskriterium für den Einsatz der dualen Therapie sei, ob die Patientin Symptome der Tumorprogression zeigt oder asymptomatisch ist. Dr. Hans-Christian Kolberg, Marienhospital Bottrop, setzte die Kombination beispielsweise auch bei einer endokrin vorbehandelten 64-jährigen Patientin mit asymptomatischen Lungen- und Lebermetastasen ein. „Mit einer Chemotherapie wäre ich zurückhaltend, solange noch nicht alle endokrinen Therapieschritte ausgereizt sind“, so Kolberg. Bei Patientinnen mit symptomatischen Filiae und akuter vitaler Bedrohung könne allerdings nicht weiter auf die Zytostase verzichtet werden.