Aktuelle Daten zu den Effekten von Rauchen und Luftverschmutzung auf Asthma und Allergien präsentierte Prof. Bianca Schaub, München. Der GBD-Studie („Global Burden of Diseases, Injuries, and Risk Factors Study“) zufolge sind chronisch-respiratorische Erkrankungen die dritthäufigste Todesursache weltweit [Momtazmanesh S et al. eClinicalMedicine 2023;59:101936]. Als wichtigste Faktoren für durch Tod oder gesundheitliche Einschränkungen verlorene Lebensjahre („disability-adjusted life years“, DALYs) infolge chronisch-respiratorischer Erkrankungen erwiesen sich Rauchen und Luftverschmutzung, gefolgt von Noxen am Arbeitsplatz. Ungünstige Temperaturen, die im Zuge des Klimawandels eine immer größere Rolle spielen, sowie ein hoher Body-Mass-Index waren zusätzliche Risikofaktoren für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und Asthma.

Wie in einer frühere Metanalyse bestätigt wurde, ist Rauchfreiheit ein probates Mittel in der Asthmaprävention: Innerhalb eines Jahres nach Einführung gesetzlicher Rauchverbote reduzierte sich die Rate von Krankenhausbesuchen aufgrund schwerer Asthmaanfälle um 10 % [Been JV et al. Lancet 2014;383:1549-60].

In einer retrospektiven Analyse erwies sich die Luftverschmutzung als unabhängiger Faktor, der bei Kindern ohne virale Infekte in einem urbanen Umfeld signifikant das Risiko für Asthmaexazerbationen und eine beeinträchtigte Lungenfunktion erhöht [Altman MC et al. Lancet Planet Health 2023;7:e33-44]. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass die Luftverschmutzung auch die Entwicklung kardiovaskulärer Risikofaktoren bei Asthmatiker*innen ungünstig beeinflussen kann [Wang X et al. J Hazard Mater 2023:460:132372]. Aktuellen Erkenntnissen zufolge wird durch die Exposition gegenüber schädlichen Umweltnoxen wie Ozon, Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid und Feinstaub (Partikelgröße PM10 und PM2,5) die Regulation verschiedener Immunzellen, etwa von CD4+- und CD8+-T-Zellen, beeinflusst [Beerweiler CC et al. Eur J Immunol 2023;53:e2249981].

Die aktive und passive Exposition gegenüber Tabakrauch und anderen Umweltnoxen sei möglichst zu vermeiden, fasste Schaub zusammen. Verordnungen, die Emissionen von Stickoxiden, Ozon und Feinstaubpartikeln minimieren, sind auch für die Allergieprävention unerlässlich [Kopp MV et al. 2022; AWMF-Registernr. 061-016].

Schaub B. Allergieprävention. 14. Allergo Update; Berlin, 1. März 2024