Künstliche Intelligenz (KI) kann dabei helfen, Hautkrebs zu erkennen. Doch viele Dermatolog*innen misstrauen den für sie nicht nachvollziehbaren Entscheidungen. Forschende des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) entwickelten nun ein KI-basiertes System für die Hautkrebsdiagnostik, das seine Entscheidungen erklärt.

Die „explainable artificial intelligence“ (XAI) liefert Erklärungen, die sich auf die Merkmale einzelner Zonen der Läsion beziehen. Das DKFZ untersuchte in einer dreiphasigen Studie, an der über 100 Dermatolog*innen aus 33 verschiedenen Ländern beteiligt waren, die Auswirkungen auf die diagnostische Genauigkeit, die diagnostische Sicherheit und das Vertrauen in das erklärende System [Chanda T et al. Nat Commun 2024;15:524].

Die Ärztinnen und Ärzte diagnostizierten ein Testpanel an digitalisierten Aufnahmen verschiedener Läsionen dreimal - allein auf der Basis ihrer Erfahrung, mit Unterstützung eines herkömmlichen KI-Systems und mit der XAI. Die Nutzung von KI-System und XAI steigerte die diagnostische Genauigkeit bei der Erkennung von Melanomen. Auch das Vertrauen der Behandelnden in die eigene Entscheidung verbesserte sich unter KI-Unterstützung und stieg beim Einsatz der XAI noch einmal deutlich an. Besonderes Zutrauen zur eigenen Diagnose hatten die Teilnehmenden, wenn ihre Entscheidungskriterien mit jenen der XAI weitgehend übereinstimmten.