Akne ist als mögliche Nebenwirkung der Therapie mit Januskinasehemmern bekannt. US-Mediziner haben sich die einzelnen Substanzen im Zuge einer Übersicht und Metaanalyse mit Blick auf diesen Nebeneffekt angesehen.

Für eine US-amerikanische Analyse zum Aknerisiko durch Januskinase(JAK)-Hemmer wurden insgesamt 25 Studien der Phase II und III mit 10.939 Teilnehmenden herangezogen. 7.572 von ihnen wurden mit JAK-Inhibitoren behandelt. Die Indikationen dafür waren atopische Dermatitis, Alopecia areata, Psoriasis, Vitiligo, systemischer Lupus erythematodes, Colitis ulcerosa und rheumatoide Arthritis. Eine Akne entwickelten 6,2 % der mit JAK-Hemmern Behandelten und 1,3 % der Kontrollen.

Mit JAK1-spezifischen Inhibitoren (wie Abrocitinib) stieg das Aknerisiko auf das 4,7-Fache verglichen mit der Aknehäufigkeit bei Kontrollpersonen. Für kombinierte JAK1- und JAK2-Hemmer (wie Barocitinib) lag der Steigerungsfaktor bei 3,4 und für Inhibitoren der Tyrosinkinase 2 (wie Deucravacitinib) bei 2,6. Keine signifikant erhöhte Aknegefahr bestand unter nicht selektiven Hemmern, die auch auf JAK3 zielen (Tofacitinib). Geschlecht und Alter waren für das Aknerisiko unter JAK-Inhibitoren unerheblich.

Die höchste Steigerung des Aknerisikos war für Abrocitinib zu verzeichnen. Im Mittel erhöhte sich die Gefahr auf das 13,5-Fache, mit allerdings weitem Konfidenzintervall (KI) von 3,3-55,9. Das galt jedoch nur, wenn der JAK1-Hemmer in dermatologischer Indikation eingesetzt wurde. Hier schlug auch die Risikosteigerung unter Deucravacitinib zu Buche, mit einem mittleren Steigerungsfaktor von 20,7 (KI: 2,8-151,0). Generell ergab sich für nicht dermatologische Indikationen kein signifikant erhöhtes Aknerisiko, was aber womöglich auf die größere Wachsamkeit von Dermatologinnen und Dermatologen hinsichtlich der Nebenwirkung an der Haut zurückgeht. Womöglich wurden von anderen ärztlichen Fachgruppen nicht alle Hauterscheinungen korrekt klassifiziert.

Fazit: Die Therapie mit JAK-Hemmern führt insgesamt zu höheren Raten von Akne. Wie stark das Risiko ansteigt, hängt von der Art des eingesetzten JAK-Inhibitors ab, so ist das Aknerisiko beispielsweise unter JAK1-spezifischen Inhibitoren um das 4,7-Fache erhöht, während es unter selektiven JAK3-Hemmern nicht signifikant steigt.

Martinez J et al. Janus Kinase Inhibitors and Adverse Events of Acne: A Systematic Review and Meta-Analysis. JAMA Dermatol 2023;18:e233830