Bei leichter bis mittelschwerer Psoriasis werden topische Vitamin-D-Präparate empfohlen. Ob auch die orale Zufuhr einen Einfluss auf die Erkrankung hat, war bislang unklar. Eine norwegische Studie hat versucht, dies zu klären.

Topische Vitamin-D3-Derivate werden, allein oder mit Kortikoiden, zur Induktionstherapie der leichten bis mittelschweren Psoriasis empfohlen. Ob die orale Zufuhr von Vitamin D ebenfalls positive Auswirkungen auf die entzündliche Hauterkrankung hat, ist unklar. Offene Studien und Fallberichte sprechen für einen Nutzen; eine Metaanalyse von drei randomisierten kontrollierten Studien (RCT) beurteilt die Evidenz dagegen als unzureichend. Zur Klärung hat ein norwegisches Forschungsteam eine weitere RCT unternommen, die auf die Wintermonate beschränkt war und in die nur an Psoriasis Erkrankte mit niedrigen 25-Hydroxy-Vitamin-D-Spiegeln (25[OH]D-Spiegel; < 24 ng/ml) aufgenommen wurden.

Die 122 erwachsenen Teilnehmenden hatten durchschnittlich einen PASI(Psoriasis Area and Severity Index)-Score von 3,1; bei niemandem wurde die Psoriasis systemisch behandelt. 60 von ihnen wurden der Gruppe mit Cholecalciferol zugeteilt (100.000 IU als Loading-Dose, gefolgt von wöchentlich 20.000 IU) und 62 der Kontrollgruppe mit Placebokapseln. Mit der Vitaminsupplementation erhöhte sich der 25(OH)D-Spiegel innerhalb von vier Monaten von 15,1 ng/ml auf 29,7 ng/ml, während der Spiegel unter Placebo leicht abnahm, von 14,8 ng/ml auf 12,0 ng/ml. Dies war aber auch der einzig bedeutsame Unterschied zwischen den beiden Studiengruppen: Der PASI ging nur geringfügig und ohne Unterschied zwischen den Gruppen zurück. Auch mit Blick auf den selbst beurteilten PASI (SAPASI), die Einschätzung der Krankheitsaktivität durch die Ärzt*innen (PGA) und den dermatologischen Lebensqualitätsindex (DLQI) war die Supplementation nicht wirksamer als die Placebobehandlung. Ein Effekt auf PASI oder SAPASI blieb auch dann aus, wenn nur Teilnehmende berücksichtigt wurden, bei denen die anfänglichen Werte den Median übertroffen hatten.

Fazit: Durch die Vitamin-D-Supplementation stiegen die 25(OH)D-Spiegel der Teilnehmenden zwar an, dadurch ging der PASI jedoch nicht signifikant zurück. Da an dieser Studie nur Personen mit überwiegend leichter Psoriasis teilgenommen haben, bleibt offen, ob eine Supplementation womöglich bei schwererer Krankheitsausprägung einen Effekt hat.

Marita Jenssen et al. Effect of Vitamin D Supplementation on Psoriasis Severity in Patients With Lower-Range Serum 25-Hydroxyvitamin D Levels: A Randomized Clinical Trial. JAMA Dermatol 2023; https://doi.org/j6vj