Für Patientinnen und Patienten mit Melanom bleiben bisher wenig Optionen, sollte ihre Erkrankung nach einer Inhibitionstherapie von PD-1/PD-L1 fortschreiten. In einer Phase-II-Studie wurde nun eine Kombination aus Lenvatinib und Pembrolizumab geprüft.

Inhibitoren der Immuncheckpoints PD-1 ("programmed cell death protein 1") und PD-L1 ("programmed cell death 1 ligand 1") sind eine wertvolle Option in der Behandlung des Melanoms. Doch für jene Betroffene, deren Erkrankung im Anschluss an diese Therapie fortschreitet, fehlt es an weiteren Behandlungsoptionen. Im Rahmen einer Phase-II-Studie wurde nun die Kombination aus dem Multikinaseinhibitor Lenvatinib und dem PD-1-Inhibitor Pembrolizumab bei solchen Personen untersucht.

In die Studie wurden Patient*innen mit nicht resezierbarem Melanom im Stadium III-IV aufgenommen, bei denen die Erkrankung binnen zwölf Wochen nach der letzten Dosis eines PD-1/L1-Inhibitors fortschritt. Dabei durfte der Inhibitor als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Agenzien gegeben worden sein, darunter auch CTLA("cytotoxic T-lymphocyte-associated protein")-4-Inhibitoren. Die Patient*innen erhielten Lenvatinib einmal täglich oral sowie maximal 35 Gaben Pembrolizumab (i. v. alle drei Wochen bis zur Krankheitsprogression oder inakzeptablen Toxizität). Primärer Endpunkt war die objektive Ansprechrate (ORR).

Insgesamt wurden 103 Personen behandelt. Das mediane Follow-up betrug 15,3 Monate. Die ORR lag in der gesamten Population bei 21,4 %, es gab 3 (2,9 %) komplette Responses und 19 (18,4 %) partielle. Die mediane Ansprechdauer lag bei 8,3 Monaten. Unter jenen 30 Personen, bei denen die Krankheit nach vorheriger Gabe von Anti-PD-1- plus Anti-CTLA-4-Antikörpern fortgeschritten war, wurde sogar eine ORR von 33,3 % erreicht. Das mediane progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben betrugen in der gesamten Population 4,2 beziehungsweise 14 Monate.

Behandlungsbedingte Nebenwirkungen vom Schweregrad 3-5 traten bei 47 Behandelten (45,6 %) auf.

Fazit: Die Kombination aus Lenvatinib plus Pembrolizumab führt bei Melanompatient*innen mit Progress nach einer PD-1/L1-Therapie zu einer klinisch bedeutsamen, dauerhaften Antwort. Das galt auch für jene Personen, die eine Kombination aus PD-1- und CTLA-4-Inhibitoren erhalten hatten.

Arance A et al. Phase II LEAP-004 Study of Lenvatinib Plus Pembrolizumab for Melanoma With Confirmed Progression on a Programmed Cell Death Protein-1 or Programmed Death Ligand 1 Inhibitor Given as Monotherapy or in Combination. J Clin Oncol. 2023;41:75-85