Personen mit chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen erfahren häufig eine Ablehnung durch andere Menschen. "Gerade die sichtbaren Areale bringen viel Leid mit sich", sagte Prof. Petra Staubach-Renz, Mainz. Neben einer raschen Juckreizlinderung wünschen sich Patientinnen und Patienten mit atopischer Dermatitis daher von einer Therapie auch eine schnelle Verbesserung der Haut [Augustin M et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2020 Jan;34:142-52]. Für Psoriasispatientinnen und -patienten steht ebenfalls eine schnelle Hautverbesserung im Vordergrund [Maul JT et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2019;33:700-8]. Dieses Ziel kann durch Systemtherapien erreicht werden, die in den jeweiligen Leitlinien vorgesehen sind.

In der Pathophysiologie der beiden Erkrankungen spielen Interleukine eine zentrale Rolle. Nach der Bindung der Interleukine an Rezeptoren werden die Signale ins Zellinnere weitergeleitet, wofür zytoplasmatische Januskinasen (JAK) erforderlich sind.

JAK1 kann durch Upadacitinib (Rinvoq®) selektiv und reversibel blockiert werden. Der JAK-Inhibitor ist zur Behandlung einer mittelschweren bis schweren atopischen Dermatitis bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren zugelassen, die für eine systemische Therapie infrage kommen.

"Die bei einer Psoriasis hochregulierten Interleukine sollen durch eine Behandlung normalisiert werden", so Staubach-Renz. Das Biologikum Risankizumab (Skyrizi®) bindet dazu spezifisch an die p19-Untereinheit von Interleukin-23 und hemmt so die Interaktion mit dem Rezeptor. Risankizumab wird angewendet zur Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis, die für eine systemische Therapie infrage kommen.

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