Psoriasispatientinnen und -patienten werden aufgrund ihrer Erkrankung häufiger von ihrem Umfeld stigmatisiert, insbesondere dann, wenn sichtbare Areale wie Gesicht, Hände und Nägel betroffen sind, erläuterte Dr. Florian Schenck, Hannover. Um solche Belastungen zu vermeiden, plädierte er dafür, bei Personen mit besonderen Manifestationen und ansonsten begrenzter Hautbeteiligung, zu prüfen, ob Upgrade-Kriterien erfüllt sind, um eine Systemtherapie anbieten zu können.

Zudem entwickelt ein großer Anteil der Betroffenen im Laufe der Erkrankung eine Psoriasis-Arthritis (PsA), sodass bei Verdacht auf muskuloskelettale Beteiligung früh ein Rheumatologe eingebunden werden könne, empfahl Prof. Stefan Beissert, Dresden. Mithilfe von bildgebenden Verfahren mit Ultraschalluntersuchungen oder modernem OTC lassen sich subklinische Enthesitis-Läsionen und weitere entzündliche Veränderungen bei Psoriasispatientinnen und -patienten erkennen.

In der dermatologischen Sprechstunde kann dahingehend beispielsweise abgefragt werden, ob druckschmerzhafte Gelenke vorhanden sind: "Wenn Gelenke bei Druck schmerzen, könnte diese ein Hinweis auf eine Entzündung der Enthese sein", so Beissert. Die Früherkennung könne helfen, Gelenkschäden bei PsA zu minimieren.

Als eine systemische Therapieoption mit Gelenk-Nutzen - auch bei bei Psoriasisläsionen an besonderen Lokalisationen - nannte Beissert das Anti-Interleukin(IL)-23 gerichtete Biologikum Guselkumab (Tremfya®).

Firmensymposium "Frühbesprechung - von einfachen bis hin zu komplexen Psoriasis-Patient*innen" anlässlich der 28. FOBI München, 14. Juli 2022; Veranstalter: Janssen