Die Zulassungsstudien für Chlormethin-Gel zur Behandlung von Mycosis fungoides kamen zu dem Schluss, dass Gel und Salbe in der Therapie dieses kutanen T-Zell-Lymphoms gleichwertig seien. Eine Post-hoc-Analyse der beiden Studien ergab nun, dass die Behandlung mit Chlormethin-Gel im Laufe der Zeit wirksamer ist als die Behandlung mit Chlormethin-Salbe [Querfeld C et al. Am J Clin Dermatol 2022;23:561-70]. Außerdem stellten die Forschenden einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Kontaktdermatitis unter der Behandlung mit dem Gel und dem klinischen Ansprechen fest. Bei Patient*innen, bei denen aufgrund der Therapie lokale Hautreaktionen ähnlich einer irritativen oder allergischen Kontaktdermatitis auftraten, war das klinische Ansprechen bei der nächsten Untersuchung mit größerer Wahrscheinlichkeit besser als bei jenen ohne diese hautbezogene Nebenwirkung. Dies decke sich laut den Autor*innen der Post-hoc-Analyse mit den Erkenntnissen einer neueren Fallserie, in deren Rahmen ebenfalls eine höhere Ansprechrate bei Personen mit Kontaktdermatitis (71 %) im Vergleich zu solchen ohne Hautreaktion (56 %) festgestellt wurde.

Da die Entwicklung einer Kontaktdermatitis ein prognostischer Faktor für das Ansprechen sein kann, sollten Patient*innen laut den Forschenden möglichst weiter behandelt werden, wenn diese Nebenwirkung auftritt. Um die Symptome zu beherrschen, könne die Behandlungshäufigkeit angepasst oder das Gel mit Kortikosteroiden kombiniert werden.