Etwa 213.000 Menschen in Deutschland leiden an einer mittelschwer bis schwer ausgeprägten atopischen Dermatitis (AD) und sind damit Kandidaten für eine Systemtherapie. Doch obwohl inzwischen mehrere zugelassene systemische Optionen verfügbar sind, werden orale Kortikosteroide immer noch zu häufig eingesetzt, beklagte Dr. Natalia Kirsten, Hamburg.

Dupilumab (Dupixent®) ist in der EU zugelassen zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren und bei Kindern ab sechs Jahren mit schwerer AD, die für eine systemische Therapie in Betracht kommen. Die Effekte von Dupilumab ließen sich in zahlreichen klinischen Studien bestätigen - unter anderem in der CHRONOS-Studie: In Kombination mit topischen Kortikosteroiden (TCS) führte Dupilumab bei Erwachsenen zu einer raschen und anhaltenden Verbesserung des Hautbildes sowie des Juckreizes; auch die Lebensqualität der Patienten steigerte sich [Silverberg JL et al. Poster PO86, DDG-Kongress 2021]. Die Behandlung mit dem monoklonalen Antikörper verhalf der Mehrzahl der Patienten außerdem zu einer langfristigen Krankheitskontrolle: Unter Dupilumab in Kombination mit topischen Kortikosteroiden empfanden die Patienten ihre AD in 46 Wochen des Jahres (88 %) als gut kontrolliert, unter Placebo + TCS waren es dagegen nur zehn Wochen pro Jahr (19 %; p < 0,0001) [Wu JJ et al. Dermatol Ther 2021; 11: 327-30].

Dupilumab hat über alle Altersgruppen hinweg ein günstiges Sicherheitsprofil [Dupixent® Fachinformation, Stand September 2021]. Prof. Andreas Wollenberg, München, hob hervor, dass die positiven Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit von Dupilumab bei der Behandlung der AD sich auch in den Empfehlungen der European Task Force on Atopic Dermatitis (ETFAD) 2020 sowie der deutschen Leitlinie zur Systemtherapie der Neurodermitis widerspiegeln.

Webpressekonferenz "4 Jahre duale Rezeptorblockade mit Dupilumab - mittelschwere bis schwere AD in der Langzeitbehandlung", 15. Dezember 2021; Veranstalter Sanofi Genzyme