Bis zu 30 % der Patienten mit Plaque-Psoriasis entwickeln eine Psoriasis-Arthritis (PsA). "Die muskuloskelettale Manifestation erfolgt nicht aufgrund einer kumulativen Last - vielmehr ist die Wahrscheinlichkeit dafür im ersten Jahr der Psoriasis ebenso hoch wie im weiteren Verlauf der Erkrankung", erklärte PD Dr. Frank Behrens, Frankfurt am Main. Als starker Risikofaktor für eine PsA gilt die Nagelmanifestation, doch auch Übergewicht, Rauchen oder Traumata sind mit der Entstehung einer PsA assoziiert.

Der bislang zur Therapie von Plaque-Psoriasis zugelassene IL-23-Inhibitor Risankizumab (Skyrizi®) kann nun auch bei Patienten mit aktiver PsA eingesetzt werden. Grundlage sind die Daten zweier Phase-III-Studien, die gute Wirksamkeit und Sicherheit belegen.

Die Studie KEEPsAKE-1 umfasste Biologika-naive Patient*innen [Kristensen LE et al. Ann Rheum Dis 2021; 80: 1315-6], KEEPsAKE-2 Patient*innen mit unzureichendem Ansprechen auf/oder Unverträglichkeit gegen biologische Therapien oder "disease-modifying antirheumatic drugs" (DMARD) [Östör A et al. Ann Rheum Dis 2022; 81: 351-5].

Beim ACR-20-Ansprechen zeigte sich in einer gepoolten Analyse unter Risankizumab ein Anstieg über die Zeit: Zu Woche 24 erreichten 57,3 % der Patient*innen in KEEPsAKE-1 ein ACR-20-Ansprechen, zu Woche 52 waren es 70,0 %. "Das gibt uns die Gewissheit, dass sich das Ansprechen im Verlauf der Behandlung noch verbessert", sagte Behrens.

Auch die schwerer behandelbaren Patienten in KEEPsAKE-2 profitierten von der Therapie mit Risankizumab. Hier lag das ACR-20-Ansprechen nach 52 Wochen bei 58,5 %. Zudem erzielten 55 % der Patienten mit Enthesitis und 76 % der Patienten mit Daktylitis ein vollständiges Abklingen der Entzündung nach 52 Wochen.

Die Lebensqualität, gemessen anhand des SF-36, hatte sich nach 24 Wochen gegenüber Placebo deutlich verbessert (6,52 vs. 3,20) und erhöhte sich nach 52 Wochen auf 8,43 (7,3 für Patienten, die von Placebo auf Risankizumab wechselten).

Das Sicherheitsprofil war gleichbleibend gut. "Wir sehen keine wesentlichen unerwünschten Ereignisse", berichtete Behrens. Die Therapie mit Risankizumab umfasst vier einzelne Injektion im Jahr, wahlweise mittels Fertigpen oder Fertigspritze.

Virtuelle Launch-Pressekonferenz: "Skyrizi® - Alles aus einer Hand", 9. Februar 2022; Veranstalter: AbbVie