Das proinflammatorische Zytokin IL-23 spielt eine zentrale pathogenetische Rolle bei der Psoriasis. Der humane monoklonale Antikörper Guselkumab bindet selektiv an die p19-Untereinheit von IL-23 und verhindert so dessen Bindung an seinen Rezeptor. Dadurch wird der IL-23-Signalweg unterbunden. Guselkumab kann zur Erstlinientherapie bei erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis, die für eine systemische Therapie infrage kommen, eingesetzt werden. "Mit Guselkumab kann eine stabile Langzeitantwort bei Psoriasispatienten erreicht werden", sagte Dr. Nina Magnolo, Münster.

Auch bei vierjähriger Behandlung profitieren die Patienten unverändert von Guselkumab: In der offenen Verlängerungsphase der Phase-III-Studie VOYAGE 1 zeigten in Woche 204 mehr als 80 % der mit Guselkumab behandelten Patienten eine mindestens 90%ige Verbesserung des Psoriasis Area and Severity Index (PASI) [Griffiths CEM et al. Fall Clinical Dermatology Congress 2019].

Offensichtlich weist die Inhibition von IL-23 Vorteile gegenüber der Hemmung von IL-17 auf. Dafür sprechen die Daten von ECLIPSE, der ersten Phase-III-Studie zum direkten Vergleich der Wirksamkeit zwischen Guselkumab und dem IL-17-Inhibitor Secukinumab. Guselkumab wies ein signifikant überlegenes PASI-90-Ansprechen in Woche 48 auf (84,5 % vs. 70,0 %) [Reich K et al. Lancet 2019].

Daten der Phase-III-Studie VOYAGE 2 belegen zudem eine nachhaltige Wirksamkeit von Guselkumab. So blieb der Therapieeffekt nach Absetzen von Guselkumab deutlich länger bestehen, als man es allein aufgrund der Pharmakologie erwartet hätte [Gordon K et al. AAD 2018]. Möglicherweise kann durch die Inhibition des regulatorischen Zytokins IL-23 der Pathomechanismus der Psoriasis tiefgreifend und nachhaltig verändert werden.

Frühstückssymposium "Croissant oder Müsli / Neue Daten der Psoriasis - Nachhaltige Wirksamkeit auch für Patienten mit Komorbiditäten", FOBI Digital 2020, 9.7.2020; Veranstalter: Janssen