Die weltweite Prävalenz von Tumoren der epidermalen Keratinozyten (KC) steigt. Besonders Menschen, die im Freien arbeiten, sind gefährdet. Da Förster im Gegensatz zu anderen Freiluftarbeitern die meiste Zeit im Schatten verbringen, untersuchten Münchner Forscher, wie sich dies auf ihr Risiko für Basalzellkarzinome, Plattenepithelkarzinome und aktinische Keratosen auswirkt und ob sie sich ausreichend davor schützen.

Eine Querschnittsstudie von Forschern der Technischen Universität München [Tizek L et al. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2020; https://doi.org/d7vk] zeigte, dass 72 % der teilnehmenden Förster im vergangenen Jahr einen Sonnenbrand bekommen hatten und 50 % sich den schlimmsten Sonnenbrand während der Arbeit zugezogen hatten. 29 % von ihnen trugen meistens Schutzkleidung, 24 % mieden jedoch selten die Mittagssonne und nur 31 % blieben im Schatten.

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Insgesamt beantworteten fast 600 Personen Fragen zu ihrem Gesundheitsbewusstsein und der Hautkrebsvorsorge, zusätzlich fand eine Hautuntersuchung statt. 79 % der Studienteilnehmer waren Männer, im Schnitt 47 Jahre alt. Es waren fast 200 Förster darunter, die mit anderen Freiluftarbeitern wie Landwirten, Gärtnern oder Bauarbeitern sowie mit einer Kontrollgruppe verglichen wurden, die in Innenräumen arbeitete.

Im Vergleich zu den anderen Gruppen verbrachten die Förster mehr Zeit draußen und waren stärker von Sonnenbrand betroffen. Verglichen mit den Landwirten hatten sie seltener KC, jedoch fast genauso oft wie die restlichen Freiluftarbeiter mit einer Prävalenz von 17 %. Ein Beruf im Freien war negativ mit der Verwendung von Sonnenschutzmitteln assoziiert. Das Screening zeigte, dass KC häufig unterdiagnostiziert und Unwissenheit über die Erkrankung verbreitet war.

Viele der Freiluftarbeiter unterschätzten ihr Risiko, KC zu entwickeln. Sie hatten sich deshalb noch nie einem Screening unterzogen. Dies könne dazu beigetragen haben, dass die Prävalenz von Hautkrankheiten viermal höher gewesen sei als von den Betroffenen berichtet, so die Forscher.

Möglicherweise fühlten sich die Förster durch den Schatten der Bäume geschützt. "Die Schutzwirkung hängt von Art und Größe des Schattens sowie dem Abstand zur Person ab. Es gibt fast keine Hinweise, dass Bäume zur KC-Prävention beitragen. Es wurde jedoch gezeigt, dass viele Schattenstrukturen nicht ausreichend vor UV-Strahlung schützen", erläutern Tizek und Kollegen.