Am Universitätsspital Basel, Schweiz, wurde eine interessante Beobachtung gemacht und kürzlich im "Lancet" veröffentlicht [Jamiolkowski D et al. Lancet. 2020; https://doi.org/d7zh].

Eine 81-jährige Frau war mit coronaverdächtigen Symptomen, insbesondere Fieber, sowie einem großflächigen makulopapulösen Exanthem an Rumpf, Beinen und Armen an der Klinik für Dermatologie des Universitätsspitals Basel vorstellig geworden. Ein herkömmlicher Nasopharyngealabstrich auf SARS-CoV-2 war negativ. In einer Stanzbiopsieprobe der entzündeten Haut, zwei Tage nach dem Abstrichtest entnommen, konnten die Baseler Ärzte jedoch Coronaviren nachweisen. Ein Antikörpertest sechs Wochen später war dagegen wieder negativ.

Die Autoren des Fallreports betonen, dass es sich hierbei um wichtige Erkenntnisse handle, da er die Mängel der derzeit verfügbaren Testmethoden auf SARS-CoV-2-Infektionen hervorhebe. Während Sensitivität und Spezifität der aktuell verfügbaren PCR- und Serologietests zwar hoch sei, spielten falsch entnommene Tupferproben eine große Rolle für die relativ hohe Anzahl falsch negativer Coronatests.

Der negative Antikörpertest der 81-Jährigen bestätige zudem die Vermutung, dass einige Patienten, die an COVID-19 erkranken, keine Immunität erlangen - eine Beobachtung, die bereits für andere Coronaviren gemacht wurde [Randolph HE et al. Immunity. 2020; 52: 737-41]. Insbesondere in Hinblick auf die gegenwärtigen Bemühungen, einen Impfstoff zu entwickeln, seien diese Erkenntnisse von großer Bedeutung, so die Baseler Ärzte.