Das Therapieziel bei der Plaque-Psoriasis ist laut Dr. Andreas Pinter, Frankfurt/Main, eine langfristige Besserung und maximale Kontrolle der Erkrankung. In der - zurzeit überarbeiteten - S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris gelte noch das Therapieziel von ≥ 75 PASI (Psoriasis Area and Severity Index), also eine mindestens 75%ige Verbesserung der Psoriasis. Mittlerweile könne aber mit modernen Therapeutika auch bei mittelschwerer und schwerer Plaque-Psoriasis viel mehr erreicht werden, so Pinter. Er verwies auf die randomisierte, offene Phase-IIIb-Vergleichsstudie IMMerge, in der die Wirksamkeit und Verträglichkeit des Interleukin(IL)-23/IL-19-Inhibitors Risankizumab (Skyrizi®) mit der des IL-17-Inhibitors Secukinumab direkt miteinander verglichen wurden.

In der Studie erhielten 164 Patienten Risankizumab 150 mg, verabreicht als zwei subkutane 75-mg-Injektionen zu Studienbeginn, vier Wochen später und danach alle zwölf Wochen, und 163 Patienten Secukinumab 300 mg, verabreicht als zwei subkutane 150-mg-Injektionen zu Studienbeginn, in Woche 1, 2, 3 und 4 und danach alle vier Wochen. Der Therapieerfolg wurde verblindet beurteilt.

Bereits innerhalb der ersten drei bis sechs Monate war es unter Risankizumab zu einer deutlichen Besserung mit zum Teil bereits nahezu völliger Erscheinungsfreiheit gekommen. Risankizumab war Secukinumab beim Anteil der Patienten mit PASI 90 zu Woche 16 nicht unterlegen (87 % vs. 57 %) und zu Woche 52 signifikant überlegen (66 % vs. 40 %; p < 0,001). Einen PASI 100 nach 52 Wochen erreichten ebenfalls signifikant mehr Patienten unter Risankizumab (66 % vs. 40 %; p < 0,001).

Je besser die Psoriasis kontrolliert werde, umso besser sei die Lebensqualität der Patienten und ein PAS90/100-Ansprechen gehe mit einer hohen Lebensqualität einher, resümierte Pinter.

Mittagssymposium "Studientraum oder Praxisalltag? Höhere Therapieziele = höherer Mehrwert für Arzt und Patient?" im Rahmen der FOBI 2020 digital, 10. Juli 2020; Veranstalter: AbbVie