Rund die Hälfte der Patienten mit Gesichtsakne haben auch Läsionen im Stammbereich. Allerdings erfahren die behandelnden Ärzte davon selten - es sei denn, sie fragen danach. Dann wiederum wünschen sich drei Viertel der betroffenen Patienten auch eine Behandlung ihrer Stammakne. Bislang war die Akne an Rücken und Brust jedoch nicht einfach zu behandeln. Wie Prof. Stefan Beissert, Dresden, ausführte, sind die derzeitigen Therapieoptionen für eine längerfristige oder großflächige Aknetherapie kaum geeignet.

Trifaroten (Selgamis®) bindet selektiv an die Retinol-Säure-Rezeptor-γ-Untereinheit, die hauptsächlich in den Keratinozyten der Epidermis vorkommt. "Somit ist der Wirkungsmechanismus scharf umgrenzt, der antientzündliche Effekt entsteht direkt am Ort der Applikation und es zeigt sich eine sehr geringe systemische Exposition. Deshalb ist Trifaroten für den Einsatz auf großen Körperarealen geeignet", so Beissert.

Die Wirksamkeit von Trifaroten wurde in zwei randomisierten, doppelblinden, Vehikel-kontrollierten Studien bei über 1.200 Patienten mit moderater Gesichts- und Stammakne untersucht [Tan J et al. J Am Acad Dermatol. 2019; 80: 1691-9]. Nach zwölf Wochen einmal täglicher Trifaroten-Behandlung hatten sich die entzündlichen Läsionen im Gesicht um 67 % und am Stamm um 65 % gegenüber Baseline verringert. "Wir sehen insbesondere am Anfang einen gewissen Placeboeffekt", sagte Beissert. In der Trifaroten-Langzeitanwendung über 52 Wochen trat eine weitere Besserung gemessen anhand des IGA (Investigator's Global Assessment) und PGA (Patient's Global Assessment) auf [Blume-Peytavi U et al. J Eur Acad Dermatol. 2020; 34: 166-73]. Die Anwendung wurde gut vertragen, Nebenwirkungen wie Erythem, Hauttrockenheit oder Stechen/Brennen traten vor allem an Brust und Rücken in den ersten zehn Tagen auf.

Online-Presse-TeaTime: "Akne-Therapie im Umbruch" im Rahmen der FOBI 2020 digital, 15. Juli 2020; Veranstalter: Galderma