Ein Zusammenhang zwischen Rosazea und metabolischen Erkrankungen gilt bislang als nicht endgültig gesichert. Chinesische Forscher haben nun die aktuelle Studienlage zu diesem Thema analysiert und ihre Ergebnisse in einer Übersichtsarbeit veröffentlicht.

Die Rosazea wird immer wieder mit einer Reihe von Komorbiditäten in Verbindung gebracht, darunter Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus oder Bluthochdruck. Ein gesicherter Zusammenhang zwischen der Hautkrankheit und kardiometabolischen Erkrankungen gilt teilweise jedoch als umstritten.

Ob eine solche Assoziation tatsächlich besteht, haben chinesische Wissenschaftler anhand eines systematischen Reviews mit Metaanalyse von 13 Studien mit über 50.000 Rosazeapatienten versucht zu eruieren. Sie gelangten zu folgendem Ergebnis: Rosazeapatienten hatten im Vergleich zu Hautgesunden eine höhere Prävalenz von Dyslipidämie (gepooltes Risikoverhältnissen [RR] 1,32, p = 0,002), eine höhere Prävalenz von Hypertonie (RR 1,20, p = 0,001) sowie einen signifikanten Anstieg von Gesamtcholesterin (standardisierte mittlere Differenz [SMD] 0,42), von Lipoprotein niedriger Dichte (SMD 0,37), von Triglyceriden (SMD 0,28) sowie von systolischem und diastolischem Blutdruck (SMD 0,04 bzw. 0,05) und Nüchernblutzucker (SMD 0,24).

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Bei Rosazeapatienten sollten kardiometabolische Erkrankungen im Blick behalten werden, da zum Beispiel ihr Bluthochdruckrisiko erhöht ist.

Hingegen konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen Rosazea und ischämischer Herzkrankheit (RR 0,89, p = 0,575), einem Schlaganfall (RR 0,95, p = 0,705), einem Anstieg von hochdichtem Lipoprotein (SMD -0,01, p = 0,859) und Diabetes mellitus (RR 1,15, p = 0,216) festgestellt werden. Einschränkend sei anzumerken, dass keine Untergruppenanalyse nach Subtypen und Schweregrad der Rosazea durchgeführt wurden.

Aufgrund der Analyseergebnisse empfehlen die Studienautoren, bei Rosazeapatienten bereits in einem frühen Krankheitsstadium ein Screening auf kardiometabolische Erkrankungen durchzuführen.

Fazit: Laut den Ergebnissen einer aktuellen Metaanalyse haben Rosazeapatienten ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck und Dyslipidämie, jedoch nicht für Schlaganfälle, ischämische Herzkrankheit und Diabetes mellitus.

Ein Screening auf Indikatoren kartiometabolischer Erkrankungen kann für die Diagnose und angemessene Behandlung bereits in einem frühen Stadium der Hauterkrankung hilfreich sein.

Chen Q et al. Association between Rosacea and Cardiometabolic Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis. J Am Acad Dermatol. 2020; http://doi.org/d28q