_ Im Juli wurde mit Cemiplimab (Libtayo®) der PD-1-Inhibitor für die Behandlung des fortgeschrittenen kutanen Plattenepithelkarzinoms (cSCC) zugelassen.

Die Zulassung umfasst das metastasierte cSCC, gilt aber auch für Patienten mit ausgedehnter lokal fortgeschrittener Erkrankung, die mit lokalen Maßnahmen nicht mehr kurativ behandelbar sind und für die eine operative Exzision nicht in Frage kommt. Mit nur mäßigem Erfolg wurden bislang laut Prof. Axel Hauschild, Kiel, Platin-, Taxan- und/oder Fluoropyrimidin-basierte Chemotherapien sowie EGFR(epidermaler Wachstumsfaktorrezeptor)-gerichtete Substanzen eingesetzt.

Cemiplimab biete den Patienten ohne invasiven Eingriff die Chance auf eine vergleichsweise lange progressionsfreie Zeit mit anhaltenden Remissionen, so Hauschild, bei insgesamt guter Verträglichkeit. Gerade für die mehrheitlich älteren Patienten sei dies ein wichtiger Vorteil. Die Zulassung von Cemiplimab sei auch deshalb wichtig, weil die Inzidenz des cSCC deutlich ansteige, so Prof. Dorothee Nashan, Dortmund.

Die Zulassung basiert auf einer Phase-II-Studie [Midgen MR et al. N Engl J Med. 2018; Rischin D et al. ASCO 2018] sowie zwei Expansionskohorten einer Phase-I-Studie [Owonikoko TK et al. ASCO 2018]. Die Patienten waren metastasiert oder hatten ein lokal fortgeschrittenes inkurables cSCC. Obwohl sie meist älter und mehrheitlich systemisch oder mittels Bestrahlung vorbehandelt waren, erreichten 47,5 % der bereits fernmetastasierten und 43,5 % derjenigen mit lokal fortgeschrittenem cSCC eine objektive Tumorrückbildung bei einer dauerhaften Krankheitskontrollrate von 61,9 % beziehungsweise 69,6 %. Nach zwei Jahren waren noch 70,6 % der Patienten am Leben, bei einer medianen progressionsfreien Zeit von 18,4 Monaten [Guminski A et al. ASCO 2019].