Intraläsional werden ganz unterschiedliche Substanzen eingesetzt. So etwa T-VEC (Talimogene Laherparepvec), ein abgeschwächtes onkolytisches Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1). Lokal kommt es nach der T-VEC-Injektion zur virusinduzierten Tumorlyse und systemisch führt dies zu einer verbesserten tumorspezifischen Immunantwort. Der neoadjuvante Einsatz von T-VEC in Ergänzung zur Chirurgie führte in einer Phase-II-Studie bei Patienten mit resezierbarem Stadium-IIIB-Melanom zu einer signifikant besseren rezidivfreien 1-Jahres-Überlebensrate (33,5 % vs. 21,9 %) [Dummer R et al. ASCO. 2019; Abstract 9520].

Interessant sei auch der Einsatz von TLR-9(„toll-like receptor 9“)-Agonisten, erläuterte Prof. Selma Ugurel, Essen. Die intraläsonale Injektion von TLR-9-Agonisten wie IMO-2125 (Tilsotolimod) führe zur Modifikation des Tumormikroenvironments. Über die Aktivierung des TLR-9 komme es zur vermehrten Sekretion von Interferon-α und anderen Zytokinen. Dies verbessere die Kapazität der antigenpräsentierenden dendritischen Zellen und führe schließlich zur Generierung tumorspezifischer T-Zellen. In der Phase-I/II-Studie ILLUMINATE-204 hatte die Kombination von IMO-2125 mit Ipilimumab bei Patienten mit PD-1-refraktärem Melanom nicht nur zu kompletten Remissionen der injizierten Läsionen, sondern auch von distanten Läsionen geführt [Diab A et al. ASCO. 2019; Abstract 9515]. Derzeit wird in der Phase-III-Studie ILLUMINATE-301 die Wirkung von IMO-2125 in Kombination mit Ipilimumab mit der alleinigen intraläsonalen IMO-2125-Therapie verglichen.