Als „Lotteriegewinn der Hölle“ bezeichnete Prof. Boris C. Bastian, San Francisco/USA, die Entwicklung eines malignen Melanoms im Rahmen seiner Key Note Lecture „The journey from nevus to melanoma“. Diese sei höchst unwahrscheinlich, zumal bis zur endgültigen Krebsentstehung so viele Mutationen notwendig sind, als würde man mehrfach im Lotto gewinnen.

Haupttreiber der Tumorgenese ist bekanntlich UV-Strahlung. Bereits in augenscheinlich gesunder Haut, die der Sonne ausgesetzt war, zeigt sich eine hohe Mutationslast [Martincorena I, Campbell PJ. Science. 2015; 349: 1483–9]. Diese steigt im Verlauf der Melanomentstehung durch Aktivierung zahlreicher Signalwege weiter an [Shain AH et al. Cancer Cell. 2018; 34: 45–55.e4]. Aufgrund dessen empfahl Bastian, bereits frühzeitig mit einer zielgerichteten Therapie einzuschreiten, um die Tumorprogression aufzuhalten.

Für verschiedene melanozytische Neoplasien oder „Intermediärmelanome“ gibt es mittlerweile eine neue Nomenklatur: So gibt es unter anderem BAP1-inaktivierte spitzoide Tumoren, pigmentierte epitheloide Melanozytome und den „deep penetrating nevus“. Letzterer zeichnet sich durch eine Kombination von Mutationen der β-Catenin- und MAP-Kinase-Signalwege aus [Yeh I et al. Nat Commun. 2017; 8: 644] und kann zu einem Melanom progredieren.