Per Ultraschall lassen sich die Dicke und eine verringerte Echogenität der Dermis, eine vermehrte Echogenität des subkutanen Gewebes, die Verbreiterung von Haarfollikeln, echoarme Pseudozysten, Flüssigkeitsansammlungen und Fistelgänge leicht lokalisieren und vermessen. Welchen Nutzen die sonografische Untersuchung bei Patienten mit Acne inversa für die Einschätzung des Schweregrades hat, zeigt sich jetzt in einer aktuellen Studie.

Spanische Wissenschaftler haben die Ergebnisse klinischer Untersuchungen mit denen von Ultraschalluntersuchungen bei 143 Patienten in einer multizentrischen Querschnittstudie verglichen. Die schmerzhaften Läsionen waren bei den Studienteilnehmern mindestens zweimal in einem Zeitraum von sechs Monaten erneut aufgetreten. Im Rahmen der klinischen Untersuchung wurden entzündliche und nicht entzündliche Knoten, Fisteln und Abszesse festgestellt.

Nach der klinischen Untersuchung wurden 26,6 % der Patienten dem Hurley-Stadium I zugeordnet, 49 % Stadium II und 24,5 % Stadium III. Nach der Sonografie veränderte sich diese Verteilung: 14,7 % wurden dem Stadium I zugeordnet, 55,9 % Stadium II, 29,4 % Stadium III. Demnach wurden 44,7 % der Patienten nach dem Ultraschall einem höheren Schweregrad zugeornet als zuvor.

Die Veränderung bei der Schweregradeinteilung hatte Auswirkungen auf die Therapie: So sollten der klinischen Untersuchung zufolge 44,1 % der Patienten ihre aktuelle Therapie beibehalten, 54,5 % sollten sie intensivieren, 1,4 % reduzieren. Nach der Ultraschalluntersuchung fiel der klinische Ansatz der Ärzte signifikant anders aus: nur 31,5 % der Patienten sollten die Therapie in der gewohnten Form aufrechterhalten, 67,1 % sollten sie intensivieren und 1,4 % reduzieren.

Fazit: Insgesamt, so die Autoren, belegten die Ergebnisse ihrer Studie den Nutzen der Sonografie für die Diagnostik und das Management der Acne inversa. Mit der klinischen Untersuchung allein werde der Schweregrad der Erkrankung offenbar häufig unterschätzt und damit eine adäquate Therapie versäumt.