_ Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel genetische, bedingt durch Brandverletzungen oder medikamenteninduziert. Eines haben die verschiedenen Arten der Alopezie jedoch gemein: es ist meist schwierig, wenn nicht unmöglich, die Haare nachwachsen zu lassen. Häufig leiden betroffene Männer und Frauen sehr darunter, einige bekommen sogar Depressionen. Und die Behandlungsmöglichkeiten sind bislang nicht die allerbesten: viele Medikamente haben unschöne Nebenwirkungen und für eine Haarimplantation braucht man gesunde Haarwurzeln, die es oft nicht mehr gibt.

US-amerikanische Forscher der Columbia University New York haben nun eine erstaunliche Methode entwickelt, um das Wachstum neuer, menschlicher Haare im Labor zu stimulieren.

Mithilfe eines 3D-Druckers konnten sie die natürliche Umgebung der Haarfollikel nachahmen, sie bauten die menschliche Kopfhaut nach: eine Kunststoffform mit überstehenden Verlängerungen von nur einem halben Millimeter Breite. Solch filigrane Anfertigungen seien mit anderen Techniken bisher nicht möglich gewesen, erklärten die Forscher. Zuvor gewonnene Haarfollikelzellen wurden zwischen diese Verlängerungen gelegt und zusätzlich keratinerzeugende Zellen hinzu gefügt, die für den Aufbau zwischen Haarmark und Schuppenschicht verantwortlich sind. Verschiedene Wachstumsfaktoren sollten das Wachstum stimulieren.

figure 1

© mari1408 / stock.adobe.com

Das Ergebnis war verblüffend: Schon nach weniger als drei Wochen wuchsen menschliche Haarfollikel, die in der Lage waren, Haarwuchs zu erzeugen. „Wir haben eine Haarfarm erschaffen“ sagt Mitautorin Dr. Angela Christiano in einem YouTube-Video der Columbia University [„Using 3D-Printing to Stop Hair Loss“; youtu.be/B39H6R1ZjMo].