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Oxidiert das kristalline Minocyclin, verfärbt es sich schwarz. Nach Absetzen des Wirkstoffs bilden sich die harmlosen Verfärbungen häufig zurück.

© T. Jansen

Die Diagnose lautete Minocyclin-induzierte Hyperpigmentierung.

Ätiologie und Therapie

Minocyclin ist ein halbsynthetisches Tetrazyklin, das vor allem zur Therapie von Akne und Rosazea eingesetzt wird. Der Wirkstoff besteht aus gelben Kristallen, die sich bei Oxidation schwarz verfärben. Er bildet mit zweiwertigen Ionen wie Eisen unlösliche Chelatkomplexe. Möglicherweise kann Minocyclin darüber hinaus ab einer gewissen Konzentration Melanozyten zur Melaninsynthese anregen.

Hyperpigmentierungen treten bei 0,4–15 % der mit Minocyclin behandelten Patienten auf, zumeist an der Haut, seltener auch an Nägeln, Mundschleimhaut, Zähnen, Lippen, Skleren, Knochen oder Schilddrüse. Sie werden insbesondere bei langfristiger Einnahme und hohen kumulativen Dosen beobachtet.

Neben der hier bestehenden Form der blauschwarzen, fleckigen Hyperpigmentierung von Entzündungsherden oder Narben können auch blauschwarze oder graue, umschriebene Hyperpigmentierungen auf normaler Haut auftreten, zumeist an den Unterschenkeln oder Unterarmen. Darüber hinaus ist eine generalisierte schmutzigbraune Hyperpigmentierung in lichtexponierten Arealen möglich. Bei den ersten beiden Formen kommt es in der Regel nach Absetzen von Minocyclin zu einer langsamen Rückbildung der Veränderungen, die aber in seltenen Fällen auch persistieren können.

Zur Therapie der harmlosen, aber kosmetisch störenden Hautveränderungen werden verschiedene Lasersysteme wie gütegeschaltete Rubin-, Nd:YAG- oder Alexandrit-Laser erfolgreich eingesetzt. Auch eine systemische Isotretinointherapie hat sich bei einzelnen Patienten als effektiv erwiesen, da sie pigmentbeladene Makrophagen entfernt.