_ Die Dermatologen Prof. Diamant Thaci, Lübeck, und Prof. Marc Alexander Radtke, Hamburg, schilderten unter anderem, dass die subjektiven und objektiven Werkzeuge zur Evaluierung der Schwere einer Psoriasis das gesamte Ausmaß der Krankheitslast häufig nicht adäquat widerspiegeln. Daher riefen die Experten dazu auf, durch die individuelle Bewertung der klinischen Situation und maßgeschneiderten Therapiekonzepte ambitionierte Therapieziele anzustreben.Meistens habe die Psoriasis weitreichende Konsequenzen auf das Sozialleben der Patienten, so Radtke. Patienten mit Hautveränderungen an Kopf-, Hand- und Genitalbereich sind besonders häufig von Stigmatisierungen, Einschränkungen in der Berufsausübung sowie psychischen Störungen betroffen [Lakuta et al. Postepy Dermatol Alergol. 2018; 35: 60–6].

Jeder Patient spricht individuell auf eine Therapie an, da auch jeweiligen pathogenetische Vorgänge vielfältig in Erscheinung treten und jeweils unterschiedlich stark ausgeprägt sind, was Thaci am Beispiel der Isoformen aus der IL-17-Familie und der IL-17-Rezeptor-Blockade verdeutlichte.

Der monoklonale Antikörper Brodalumab (Kyntheum®) führt zu einer IL-17-Rezeptor-Blockade, was gleichzeitig die biologische Aktivität mehrerer IL-17-Isoformen wie IL-17A, IL-17 A/F, IL-17F, IL-17C und IL-17E verhindert. Eine höhere Rate an kompletter Erscheinungsfreiheit (PASI 100) konnten im Studienprogram zu Brodalumab (AMAGINE-1 bis -3) im Vergleich zu Ustekinumab nach 52 Therapiewochen auch an besonderen Lokalisationen wie zum Beispiel am Kopfbereich und Hals (91 % vs. 83 %) oder Arme (86 % vs. 70 %) erzielt werden [Segaert et al. 27th EADV Congress. 2018; P0457].