In eine für den Arzt verblindete prospektive Studie wurden 40 Patienten des Dell Children’s Medical Center in Austin, Texas, mit atopischer Dermatitis eingeschlossen. Der Schweregrad der jeweils bilateralen Ekzemen an den oberen oder unteren Extremitäten reichte von leicht bis sehr schwer. Die Studienteilnehmer zwischen drei und 17 Jahren beziehungsweise deren Versorger erhielten die Anweisung, über drei bis fünf aufeinanderfolgende Tage ein- bis zweimal täglich die vorgegebenen Instruktionen zu befolgen. Die Hälfte der Patienten sollte auf der rechten Seite lediglich eine 0,1%ige Triamcinolon-Creme auftragen und auf der linken Seite sofort nach dem Auftragen derselben Salbe einen feuchten Umschlag anbringen, der jeweils für 20–30 Minuten auf der jeweiligen Stelle verblieb („wet-wrap dressing“). Außenherum wurde eine trockene Stofflage gewickelt. Nach Entfernen der feuchten Tücher wurde auf die betroffenen Stellen dünn eine feuchtigkeitsspendende Pflege aufgetragen. Die anderen 20 Studienteilnehmer sollten hinsichtlich der Körperseiten umgekehrt verfahren. Vor und nach dieser Behandlungsreihe wurde der Hautzustand sowohl objektiv mithilfe des Investigator’s Global Assessment-Scores (IGA-Score) von den verblindeten Ärzten als auch subjektiv von den Patienten selbst beurteilt. Zudem wurden die Neurodermitispatienten befragt, mit welcher der Methoden sie fortfahren wollten.

Der IGA-Score von 39 nach der Behandlungszeit verbliebenen Studienteilnehmern ließ bei beiden Anwendungsarten Verbesserungen gegenüber den Ausgangswerten erkennen. Es zeigten sich allerdings keine signifikanten Unterschiede zwischen den lediglich eingecremten Extremitäten und den Extremitäten, die mit „wet-wrap dressing“ behandelt worden waren.

Das Urteil der Patienten unterschied sich jedoch erheblich von dem der Ärzte: 41 % der Patienten beurteilten den feuchten Salbenverband als effektiver, 23 % präferierten die ausschließliche Behandlung mit der Creme. Einige der Patienten gaben ein Brennen auf der Creme-Seite zu Protokoll.

Obwohl die Studienteilnehmer die Anwendung der Creme einfacher fanden als die Wickelei, bevorzugte dennoch die Mehrheit (61 %) die feuchten Verbände und wollte diese Maßnahme künftig fortführen.

Fazit: Obwohl sich in einer US-amerikanischen Studie objektiv kein Unterschied hinsichtlich der Effektivität der Ekzembehandlung feststellen ließ, hielten die Patienten die Wirkung feuchter Kortikoidsalbenumschläge für besser als die ausschließliche Behandlung mit der gleichen Kortikoidsalbe. Die Studienautoren kommen zu dem Schluss, dass sich die Behandlungsart trotz fehlender Vorteile einer Methode letztlich an den Vorlieben der Patienten orientieren sollte.