Die systematischen Analysen des europäischen Datenbanksystems European Surveillance System on Contact Allergies (ESSCA) bereichern die Kenntnisse zum Thema Kontaktallergien. In einer neuen Datenbankanalyse suchten Wissenschaftler nun erstmals Informationen über bevorzugt befallene Körperregionen und die auslösenden Kontaktallergene.

Einbezogen in die ESSCA-Analyse wurden Patienten aus acht europäischen Ländern, die sich zwischen 2009 und 2014 einer Allergiediagnostik mittels Patchtestung unterzogen hatten, mindestens eine minimale Reaktion auf die Basistestallergene gezeigt hatten und bei denen sich die allergische Kontaktdermatitis lediglich auf eine Körperstelle bezogen hatte.

Von den insgesamt 86.416 getesteten Personen konnten die Daten von 44.300 Patienten in dieser Studie ausgewertet werden. 13.057 Patienten erhielten die Diagnose allergische Kontaktdermatitis, bei 8.285 von ihnen war lediglich ein Körperteil betroffen.

Die häufigsten Lokalisationen der allergischen Kontaktdermatitis in dieser Gruppe waren der Kopf und die Hände. Allerdings variierten die Lokalisationen von Land zu Land. Vor allem allergische Lokalreaktionen gegen Nickel, die Duftstoffmischung I und Methylchloroisothiazolinon-Methylisothiazolinon traten an vielen verschiedenen Körperstellen auf. Bevorzugte Prädilektionsstellen in Deutschland waren die Hände, das am wenigsten betroffene Areal der Kopf. Andere Länder zeigten andere Verteilungshäufigkeiten. Auch bei Alter, Geschlecht sowie Berufsallergenen waren deutliche Länderunterschiede zu verzeichnen.

Fazit: Bei Patienten mit einer auf eine Körperstelle begrenzten allergischen Kontaktdermatitis waren Hände und Kopf am häufigsten betroffen. Allerdings variiert das Muster der Läsionslokalisation länderspezifisch. Die Möglichkeit, bei positiven Patchtest-Reaktionen zusätzlich zur klinischen Relevanz auch die Lokalisation zu dokumentieren, sei eine nützliche Ergänzung, so die Studienautoren.