_ Ein bunter Speiseplan im frühen Kindesalter trägt zur Allergieprävention bei. Etwas genauer wollten es jetzt französische Wissenschaftler des Universitätsklinikums Besançon und des französischen Nationalen Instituts für Agrarforschung in Dijon wissen und nahmen speziell den Käse ins Visier. Um herauszufinden, ob der Genuss von Käse im Kleinkindalter (18 Monate) vor späteren Allergien (6 Jahre) schützen kann, werteten die Wissenschaftler Daten der „Protection against Allergy-STUdy in Rural Environment“ (PASTURE) von 931 Kindern aus [Nicklaus S et al. Allergy. 2019; 74: 788–98]. Von diesen Kindern lagen Daten zum Käsekonsum im Alter von 18 Monaten und allergischen Erkrankungen (atopische Dermatitis, Nahrungsmittelallergien, Asthma, Rhinitis etc.) im Alter von sechs Jahren vor. Die Analyse ergab, dass der Verzehr von unterschiedlichen Käsearten (darunter z. B. Hartkäse, Weichkäse und Frischkäse) im Kleinkindalter vor atopischer Dermatitis sowie vor Nahrungsmittelallergien schützt. Diese Ergebnisse interpretieren die Studienautoren als „auf einer Linie mit der Hygienehypothese“. Die große Menge und Vielfalt an Mikrobakterien, Hefen und Schimmelpilzen im Käse wirkt sich scheinbar positiv auf das kleinkindliche Mikrobiom des Darms aus, was wiederum die allergiepräventiven Effekte erklären könnte. Weitere Studien müssten nun klären, ob es auf die Menge oder die Vielfalt im Käsespeiseplan ankommt und in welchem Lebensalter dafür das effektivste Zeitfenster liegt.

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