Viele Patienten mit atopischer Dermatitis (AD) versuchen, ihre Behandlung „mit natürlichen Mitteln“ zu unterstützen. Dermatologen aus den USA wollten daher wissen, welcher Nutzen von Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln realistisch zu erwarten ist und werteten dazu 43 einschlägige klinische Studien aus.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA)

Laut Studienautoren besteht „vorläufige Evidenz für die Omega-3-Fettsäure DHA (Docosahexaensäure) sowie für Borretsch- und Hanfsamenöl“; die Datenlage müsse aber weiter in randomisierten kontrollierten Studien (RCT) überprüft werden. Studien zu Fischöl waren nur von mäßiger Qualität und ohne eindeutiges Ergebnis.

Probiotika

Die Datenlage zum therapeutischen Nutzen von Probiotika ist ebenfalls uneinheitlich. Erfolgversprechender ist die Anwendung von Probiotika bei Säuglingen zur Prävention der AD.

Spurenelemente

Obwohl es Hinweise gibt, dass der Mangel von Spurenelementen bei der Pathogenese der AD von Bedeutung sein kann, ist der tatsächliche Nutzen einer Supplementierung nicht belegt.

Vitamine

Die Zufuhr von Vitamin D, vor allem in Kombination mit Vitamin E, sorgt laut der Autoren für eine signifikante Verbesserung der AD. Ihr Urteil beruht allerdings auf nur drei RCT.

Fazit: Das zurückhaltende Resümee der Autoren lautet: „Vitamine und Supplemente könnten beim AD-Management eine Rolle spielen.“ Wegen der geringen Teilnehmerzahlen der meisten Studien sei die Evidenz allerdings limitiert.

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Von Hanfsamenöl bis Vitamin D: Viele Patienten mit Neurodermitis setzen auf „natürliche Mittel“ zur Therapieunterstützung — ob das einen realistischen Nutzen bringt, muss weiter überprüft werden.

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