_ Propolis ist eine harzartige Substanz, die von Bienen hergestellt wird, um Waben vor Befall mit Parasiten und Krankheitserregern zu schützen. Je nach Nahrungsquellen um den Bienenstock kann die Zusammensetzung von Propolis teils erheblich variieren, sie enthält unter anderem Naturharz, Wachs, Pollen und ätherische Öle. Von etwa 180 identifizierten Bestandteilen haben sich zwei als Hauptallergene herauskristallisiert: die Caffeate 3-Methyl-2-butenyl-caffeat und Phenylethylcaffeat. Bislang waren Propolisallergien in erster Linie bei Imkern relevant, die naturgemäß regelmäßigen Kontakt zu Bienen und deren „Produkten“ haben.

Dass sich in Zukunft noch weitere Patienten, die auf den Bienenharz allergisch reagieren, in Praxen einfinden könnten, zeigt eine aktuelle Kasuistik aus den USA [Freedman J et al. Contact Dermatitis 2019; 80: 65–7]. Dort hatte sich eine 32-Jährige mit einer massiven Cheilitis und perioralen Dermatitis vorgestellt. Die Patienten hatte zuvor eine mutmaßliche Herpesinfektion mit Propolis-Präparaten behandelt. Im Patchtest reagierte sie positiv auf Propolis und Peru-Balsam.

Da sich Naturkosmetika zunehmender Beliebtheit erfreuen, steigen dadurch auch die Kontaktallergien auf diverse Inhaltsstoffe. Allergologen sollten bei entsprechendem Verdacht erfragen, ob Patienten in Kontakt mit Propolis gekommen sind.

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