_ Viele blutdrucksenkende Antihypertensiva („antihypertensive drugs“, AD) erhöhen die Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV- und sichtbarem Sicht und wurden bereits mit einem stark erhöhten Risiko für Lippenkrebs assoziiert. Ob photosensibilisierende AD ebenfalls einen Einfluss auf die Entstehung eines kutanen Plattenepithelkarzinoms (cSCC) haben, wurde anhand der Daten einer US-amerikanischen Medikamentenstudie untersucht, bei der 28.357 Erwachsene mit Bluthochdruck entweder photosensibilisierende, nicht photosensibilisierende oder als unbekannt eingestufte AD erhielten und bei denen während der Nachbeobachtungszeit ein cSCC (n = 3.010) diagnostiziert wurde [Su et al. Br J Dermatol. 2018; 179: 1088–94].

Probanden, die ein lichtempfindlich wirkendes AD oder ein AD mit unbekanntem Potenzial erhielten, hatten ein erhöhtes Risiko für cSCC verglichen mit Probanden, die ein AD ohne photosensibilisierender Wirkung einnahmen. Darüber hinaus bestand ein Zusammenhang zwischen cSCC und der Anzahl der Verschreibungen photosensibilisierender AD, wobei das Krebsrisiko bei über 16 Verschreibungen um bis zu 41 % stieg.

Bei der Interpretation der Studienergebnisse muss beachtet werde werden, dass die gewählte Nachbeobachtungszeit von fünf Jahren für eine Krebserkrankung recht gering bemessen war. Zudem wurden die verabreichten Medikamente nicht im Einzelnen untersucht. Bevor also eine gesamte Arzneimittelgruppe aufgrund vermeintlich genereller Nebenwirkungen verworfen wird, sind dringend weitere Studien mit Analysen einzelner Arzneimittel notwendig.