Ein deutsches Dermatologenteam hat den postoperativen Verlauf sowie das kosmetische Ergebnis und die Lebensqualität von 255 Patienten mit Acne inversa, auch Hidradenitis suppurativa genannt, nach einer lokalen chirurgischen Exzision ermittelt. 95 % der Studienteilnehmer gaben an, durch ihre Erkrankung vor der Operation eingeschränkt gewesen zu sein.

Bei den meisten Patienten (72 %) traten keine postoperativen Nebenwirkungen auf, bei 27 % traten postoperative Komplikationen wie Infektionen, Blutungen oder eingeschränkte Mobilität auf. Mehr als die Hälfte der Patienten (65 %) gab an, nach der Exzision Schmerzen zu haben, 38 % benötigten Analgetika. 80 % der Studienteilnehmer waren mit dem chirurgischen Eingriff zufrieden, zwei Drittel der Patienten gefiel zudem das kosmetische Outcome. Die chirurgische Exzision der Acne inversa verbesserte die Lebensqualität der Patienten, 85 % von ihnen würden die Operation weiterempfehlen.

Bei 69 % der Probanden war die Erkrankung nach dem Eingriff entweder an der operierten Stelle oder in einer anderen Körperregion wieder aufgetreten. Die Symptome waren allerdings oftmals weniger ausgeprägt als zum Zeitpunkt vor der Exzision. 22 % der Patienten berichteten über dieselbe Ausprägung der Erkrankung im Vergleich zu dem Zeitpunkt vor dem Eingriff.

Einen Punkt, den die Studienautoren besonders hervorheben, ist die vergangene Zeit, bis Acne-inversa-Patienten eine geeignete Therapie erhalten. In der vorliegenden Studie waren 120 Patienten (47 %) bereits über fünf Jahre vor der Operation von den Hautsymptomen betroffen und 82 (32 %) von ihnen hatten sich aufgrund dieser Beschwerden auch schon fünf Jahre vor dem chirurgischen Eingriff einem Arzt vorgestellt. Laut Autoren sind diese Zahlen alarmierend, da es, aufgrund des negativen Einflusses der Hauterkrankung auf die Lebensqualität eigentlich sehr wichtig sei, eine schnelle und effiziente Therapie für die Patienten zu finden.

Die Studienautoren regen daher an, die chirurgische Exzision häufiger als Erstlinientherapie bei Acne inversa einzusetzen.

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Die chirurgische Exzision einer Acne inversa verläuft meist komplikationslos und steigert die Lebensqualität enorm.

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Fazit: Die lokale Exzision einer Acne inversa verbessert die Lebensqualität von Patienten und bringt nur wenige postoperative Komplikationen mit sich. Laut Studienautoren sollte sie öfter als Erstlinientherapie eingesetzt werden.