Mit der Einführung von Encorafenib und Binimetinib erweiterte sich 2015 das Spektrum der Melanomtherapie um zwei vielversprechende Wirkstoffe. Neue Daten einer multizentrischen Phase-III-Studie (COLUMBUS) untersuche das Gesamtüberlebens bei erwachsenen Patienten mit histologisch gesichertem, BRAF-V600-mutiertem, lokal fortgeschrittenem, metastasiertem oder nicht resezierbarem kutanen Melanom oder einem unbekannten primären Melanom. In einem ersten Teil der Studie wurden zwischen 2013 und 2015 insgesamt 577 BRAF-V600-Melanompatienten randomisiert (1:1:1) und erhielten einmal täglich oral 450 mg Encorafenib plus zweimal täglich 45 mg Binifetinib (Encorafenib/Binimetinib-Gruppe) oder einmal täglich oral 300 mg Encorafenib (Encorafenib-Gruppe) oder zweimal täglich 960 mg Vemurafenib (Vemurafenib-Gruppe). Der primäre Endpunkt der Studie, das progressionsfreies Überleben mit Encorafenib plus Binimetinib im Vergleich zu Vemurafenib, wurde in einer vorherigen Publikation veröffentlicht (bessere Wirksamkeit und Verträglichkeit von Encorafenib/Binimetinib sowie einer Enzofenib-Monotherapie im Vergleich zu Vemurafenib; Dummer R et al. Lancet Oncol. 2018; 19: 603-15).

Nun wurde das Gesamtüberleben der Melanompatienten analysiert. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 36,8 Monate. Patienten der Enkorafenib/Binimetinib-Gruppe lebten deutlich länger als Patienten der Vemurafenib-Gruppe (33,6 vs. 16,9 Monate). Die häufigsten unerwünschten Ereignisse der Grade 3 oder 4 änderten sich gegenüber dem ersten Bericht nicht wesentlich. Ein Todesfall wurde in der Enkorafenib/Binimetinib-Gruppe als möglicherweise therapiebedingt verzeichnet.

Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat eine noch immer laufende Teilstudie zu der genauen Wirkungsweise von Binimetinib in der Kombinationstherapie gefordert. Die Ergebnisse werden separat veröffentlicht.

Fazit: Laut neuer Studienergebnisse kann bei fortgeschrittenem Melanom mit BRAF-V600-Mutation die Kombinationstherapie mit Encorafenib plus Binimetinib ein Gesamtüberleben von fast drei Jahren erreichen werden. Dies zeigt eine deutliche Verbesserung gegenüber Vemurafenib (33,6 vs. 16,9 Monate).