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Haare sprießen lassen ohne Nebenwirkungen? Das könnte bald schon Realität werden.

© goodluz / Fotolia (Symbolbild mit Fotomodell)

_ Bisher sind für die Therapie von Haarausfall nur wenige Mittel zugelassen. Diese sind zudem weder universal einsetzbar, noch ist ihre Effizienz in jedem Fall gesichert. Entsprechend groß ist der Bedarf an neuen, effektiven und sicheren Präparaten, die Betroffene zu vollerem Haar verhelfen.

Das Immunsuppressivum Cyclosporin A ist dafür bekannt, bei Patienten eine Hypertrichose auszulösen. Wie frühere Studien bereits zeigten, kann die Substanz auch bei telogenen Haarfollikeln ein anagenes Wachstum fördern. Aufgrund störender Nebenwirkungen kommt der Wirkstoff jedoch nicht für die Therapie infrage. Der zugrunde liegende Mechanismus könnte allerdings interessant sein, um neue Mittel für die Behandlung von Haarausfall zu finden. In einer britischen Studie wurden anagene Haarfollikel mit Cyclosporin A behandelt und die Effekte hinsichtlich der Genexpression untersucht [Hawkshaw NJ et al. PLoS Biol. 2018; 16: e2003705]. Die Forscher fanden mittels Microarray-Analyse heraus, dass SFRP1 („secreted frizzled related protein 1“) — ein Teil des Wnt-Signalwegs — in den dermalen Papillen der behandelten Zellen herunter reguliert ist und somit eine Zielstruktur von Cyclosporin A ist. Nach weiteren Analysen zeigte sich, dass SFRP1 die intrafollikuläre canonische Wnt/β-Catenin-Aktivität im Haarbulbus reguliert.

Um neue Therapiestrategien zu finden, wurde untersucht, ob ein anderer SFRP1-Inhibitor, WAY-316606, nach den gleichen Prinzipien wie Cyclosporin A funktioniert — und damit als potenzielles Mittel gegen Haarwachstum in Betracht zu ziehen ist. Tatsächlich führt die Inhibition von SFRP1 durch WAY-316606 zu einer verstärkten Haarschaftproduktion und einer vermehrten Keratinexpression.