Eine retrospektive Studie zeigt, dass bei mit Tumornekrose-Faktor-α-Inhibitor (TNFI) behandelten Psoriasispatienten seltener kardiovaskuläre Ereignisse auftreten als bei fototherapeutischer Behandlung (FT). Ausgewertet wurden Daten von rund 24.000 Patienten, die zur Hälfte mit TNFI-, zur Hälfte mit FT behandelt worden waren. Die Patienten der FT-Gruppe waren älter (48 vs. 44 Jahre), hatten mehr Begleiterkrankungen und zuvor seltener eine konventionelle systemische Therapie erhalten (5 % vs. 21 %). Bei 1,4 % von ihnen wurde innerhalb von zwölf Monaten ein kardiovaskuläres Ereignis diagnostiziert. In der TNFI-Gruppe waren über einen Zeitraum von 18 Monaten nur 0,9 % der Patienten von einer solchen Komplikation betroffen. Berücksichtigte man die unterschiedliche Verteilung bekannter Einflussfaktoren, hatten die TNFI-Patienten immer noch ein um 23 % geringeres Risiko für ein schweres vaskuläres Ereignis. Der Unterschied zugunsten des Biologikums war ab dem vierten Monat signifikant. Die Schätzung nach Kaplan-Meier ergab für die Monate 6, 12 und 24 Ereignisraten von 0,4 %, 0,8 % und 1,4 % mit TNFI-Behandlung und von 0,7 %, 1,3 % und 2,7 % mit FT. Jede Verlängerung einer TNFI-Therapie um sechs Monate resultierte in einer weiteren Reduktion der kardiovaskulären Ereignisrate. Die FT hatte dagegen keinen Rückgang zur Folge. In der Differenz machte das pro sechs Monate TNFI-Therapie eine zusätzliche relative Risikoreduktion um 11,2 %. Die absolute Risikoreduktion betrug 0,62 % pro Jahr. Das heißt, dass — eine kausale Beziehung vorausgesetzt — 161 Patienten ein Jahr lang anstelle der FT einen TNFI erhalten müssten, um ein kardiovaskuläres Ereignis in diesem Zeitraum zu verhindern.

Fazit: Bei Psoriasispatienten ist eine TNFI-Therapie im Vergleich zu einer FT mit einem geringeren Risiko für schwere kardiovaskuläre Komplikationen assoziiert. Das Ergebnis der aktuellen retrospektiven Analyse steht im Einklang mit früheren Untersuchungen. Die Studienautoren empfehlen daher, das kardiovaskuläre Risiko von Psoriasispatienten bei der Therapiewahl zu berücksichtigen.