_ Ob „erscheinungsfrei“ oder nur „fast erscheinungsfrei“ ist als Therapieziel bei papulopustulöser Rosazea durchaus relevant. „Das Behandlungsziel bei papulopustulöser Rosazea sollte die Erscheinungsfreiheit sein“ — daran ließ Prof. Martin Schaller, Tübingen, keinen Zweifel. Er verwies dabei auf die Daten der CLEAR-Studie, einer gepoolten retrospektiven Analyse von vier Studien mit insgesamt 1.366 Patienten, in denen der Schweregrad der Rosazea anhand des IGA(Investigator Global Assessment)-Scores vor und nach der Behandlung mit Ivermectin 10 mg/g Creme (Soolantra®), Metronidazol-Creme oder Vehikel erhoben wurde.

Verglichen wurden nun die Patienten, die nach der jeweiligen Therapie „erscheinungsfrei“ (IGA 0) oder „fast erscheinungsfrei“ (IGA 1) waren. Patienten, die IGA 0 erreichten, profitieren dabei von einer verbesserten Lebensqualität. Signifikant mehr Studienteilnehmer ohne Läsionen gaben einen minimalen, klinisch relevanten Unterschied (mcId; ≥ 4 Punkte) des Dermatology Life Quality Index (DLQI) vom Ausgangswert bis zur letzten Untersuchung an (58,7 % vs. 44,3 %; p < 0,001). Fast doppelt so viele erscheinungsfreie Studienteilnehmer bewerteten die Verbesserung ihrer Erkrankung als „exzellent“ (76,8 % vs. 41,8 %; p < 0,001). Gleichzeitig profitierten die Patienten mit IGA 0 von einer signifikant längeren erscheinungsfreien Zeit (mediane Zeitdauer bis zum Rezidiv: 252 Tage vs. 85 Tage; p < 0,0001). Konkret bedeutet das mehr als fünf zusätzliche Monate Rezidiv- und Therapiefreiheit.

In der ATTRACT-Studie erzielten unter Ivermectin 10 mg/g Creme einmal täglich mit einem absoluten Unterschied von 13,2 % insgesamt 60 % mehr Patienten das Therapieziel IGA 0 als mit Metronidazol 0,75 % Creme zweimal täglich.