_ Die Prävalenz von C2-C6-Varizen beträgt hierzulande in der erwachsenen Bevölkerung je nach Altersklasse etwa 15–60 %. Neben genetischer Disposition, Alter und Geschlecht spielen ätiopathologisch awohl uch exogene Faktoren eine Rolle. Diskutiert werden hier unter anderem Adipositas, körperliche Inaktivität sowie langes Stehen und Sitzen im Beruf, die auf jeden Fall alle bestehenden Symptome verschlimmern. Da es sich bei der Varikose um eine progrediente Erkrankung handelt, ist — unabhängig von der Kausalität — ein präventivmedizinisches Vorgehen sinnvoll.

Mit Sklerotherapie lassen sich ästhetisch störende wie auch medizinisch relevante Varizen aller Schweregrade bei unterschiedlichsten Patientengruppen erfolgreich behandeln. Bei ästhetisch störenden Besenreisern und retikulären Varizen gilt die Flüssigsklerosierung als First-Line-Treatment, während die ultraschallgesteuerte Schaumsklerosierung auch für die Behandlung großkalibriger Varizen und Stammvenen angewendet werden kann. Da die Sklerotherapie minimalinvasiv ist, keiner Anästhesie bedarf und keinen Krankenhausaufenthalt erfordert, bietet sie sich besonders für hochbetagte, gesundheitlich vorbelastete und adipöse Patienten an. Dass die Patienten ihre alltäglichen Aktivitäten sofort nach der Behandlung wieder aufnehmen können und sich sogar bewegen sollen, hilft zusätzlich, längere Immobilität und somit gesteigerte Thrombosegefahr zu verhindern. Aufgrund der dokumentierten Sicherheit und Effektivität bietet das Verfahren sowohl bei der Behandlung von Teleangiektasien und retikulären Varizen als auch bei großkalibrigen Krampfadern eine Alternative zu operativen und thermischen Verfahren, die bei Bedarf jederzeit erneut zum Einsatz kommen kann.