_ Entzündliche Prozesse spielen in allen Aknestadien und unabhängig von der Anwesenheit des Bakteriums Propionibacterium (P.) acnes eine zentrale Rolle. Mit Epiduo® Forte (0,3 % Adapalen, ADA, und Benzoylperoxid, BPO) ist seit März 2017 für Patienten mit mittelschwerer und auch schwerer, papulopustulöser Akne ein topisches Fixtherapeutikum verfügbar, das eine schnelle, sichtbare Reduktion von Akneläsionen bei guter Verträglichkeit verspricht: Das topische Retinoid ADA wirkt antientzündlich, indem es unter anderem die Bildung des Toll-like-Rezeptor II hemmt. BPO wirkt durch oxidative Abbauvorgänge bakterizid. Dadurch werden P.-acnes-Bakterien gehemmt, ohne Resistenzen zu induzieren: Beim Einsatz topischer Antibiotika — auch in Kombination mit anderen Wirkstoffen — sollte sich der Verordner gemäß den Empfehlungen der aktuellen S3-Leitlinie stets des Resistenzrisikos bewusst sein. Die Fixkombination ADA/BPO wird daher auch in der Leitlinie empfohlen.

Damit sollen sich auch bei schwereren Fällen schnelle Erfolge erzielen lassen: „Der schnelle Wirkungseintritt der Fixkombination wird durch die dreifach höhere Adapalen-Konzentration noch verstärkt, sodass die häufig ungeduldigen Patienten ein frühes Erfolgserlebnis verbuchen können“, erklärte Dr. Dirk Landwehr, Saarbrücken. In einer Subgruppenanalyse bei Patienten mit schwerem Ausprägungsgrad reduzierte das Topikum nach zwölf Wochen Therapie die entzündlichen Läsionen um 74,4 % (vs. - 33 % mit Vehikel). Dabei war ein früher Behandlungseffekt bereits nach der ersten Woche mit der Fixkombination sichtbar. Fast 94 % aller Patienten gaben an, dass sie mit 0,3 % ADA/BPO eine deutliche bis komplette Verbesserung ihrer Aknesymptomatik erreichen konnten. Die dabei beobachteten Hautreaktionen waren mit dem bekannten Verträglichkeitsprofil der Fixkombination 0,1 % ADA/BPO vergleichbar, traten jedoch etwas häufiger (bei ca. 10 % der Patienten) vorwiegend in milder Ausprägung in den ersten zwei Wochen in der Harmonisierungsphase auf. „Insgesamt wird die Kombination aus 0,3 % ADA und BPO gut vertragen“, so Landwehrs Eindruck. Um von Beginn an eine gute Compliance zu gewährleisten, sei es aber ratsam, die Patienten darauf hinzuweisen, dass sich die Haut in den ersten zwei Behandlungswochen leichte Rötungen oder Spannungsgefühl möglich seien.