Die Autoimmunerkrankung Alopecia areata kann in jedem Alter auftreten, auch bei Kindern. Welche Besonderheiten die Krankheit bei jungen Patienten mit sich bringt, haben US-amerikanische Dermatologen anhand der Daten des nationalen Alopecia-areata-Registers untersucht. Am Anfang ihrer Studie stand eine webbasierte Datenerhebung: Jeder Patient oder Angehörige konnte sich online registrieren und den dort hinterlegten Fragebogen zu Alopecia-areata-Typ, Alter, Geschlecht, und anderen Autoimmunerkrankungen des Patienten sowie der Angehörigen ausfüllen. Sodann wurden die 2.218 Probanden eingeladen, sich in einer von fünf teilnehmenden dermatologischen Kliniken vorzustellen. 643 Kinder wurden schließlich vor Ort untersucht.

Es zeigte sich, dass die ersten Symptome im Alter von durchschnittlich 5,9 Jahren auftraten. Mit einem Anteil von 59 % in der Online-Befragung und 62,8 % im Klinikkollektiv waren Mädchen deutlich überrepräsentiert. Jungen zeigten aber weitaus häufiger eine schwere Form der Alopecia areata. Insgesamt waren 61,4 % der Kinder von einer schweren Form betroffen und hatte das Haupthaar zu 76–100 % verloren. 38,6 % des Online- und 43,8 % des Klinikkollektivs berichteten Nagelbeteiligung.

Bei einem Viertel der Kinder fiel die Familienanamnese positiv aus, von 8 % waren mehr als drei Verwandte erkrankt. Zu beobachten war zudem eine Assoziation der Alopecia areata mit anderen Autoimmunerkrankungen, wobei atopische Dermatitis mit 32,7 % den größten Anteil ausmachte.

Fazit: Alopecia areata ist bei Kindern die dritthäufigste Dermatose und tritt bei Mädchen offenbar häufiger auf als bei Jungen. Ein Großteil der Betroffenen leidet an einer schweren Form, wobei häufig auch die Nägel mitbeteiligt sind. Neben der familiären Häufung sollte die Assoziation mit anderen Autoimmunerkrankungen bei der Beratung und Betreuung der Kindern und ihrer Angehörigen berücksichtigt werden.