Im Rahmen einer zwölfwöchigen randomisierten doppelblinden Studie erhielten 50 Kinder zwischen vier und 17 Jahren mit moderater atopischer Dermatitis (SCORAD-Index 20–40) entweder täglich eine Tablette einer Probiotikakombination aus Bifidobacterium lactis CECT 8145, Bifidobacterium longum CECT 7347 und Lactobacillus casei CECT 9104 (pro Tablette 109 koloniebildende Einheiten im Verhältnis 1:1:1) mit Maltodextrin oder Maltodextrin allein als Placebo. Die für diese Mischung verwendeten Stämme hatten sich bei früheren Untersuchungen aufgrund verschiedener Eigenschaften besonders bewährt (antioxidative bzw. antiinflammatorische Effekte, positiver Einfluss auf die Darmflora sowie Wirksamkeit gegenüber verschiedenen darmpathogenen Keimen). Jedem Kind standen darüber hinaus topisches Methylprednisolonaceponat, Feuchtigkeitscreme sowie ein orales Antihistaminikum zur Verfügung. Außerdem ernährten sich alle Teilnehmer mit qualitativ hochwertiger Mittelmeerkost.

Nach zwölf Wochen hatte sich bei 96 % der Teilnehmer der Probiotikagruppe und bei 46 % der Kontrollpersonen der SCORAD-Index verbessert. In der Probiotikagruppe lag der Index für den Schweregrad insgesamt um 19,2 Punkte höher als in der Kontrollgruppe. Dies entsprach einer relativen Verbesserung von 83 % unter Probiotika und um 24 % unter Placebo. Sichtbar wurden die Erfolge beim Gesamt-SCORAD, bei der Intensität sowie beim Ausmaß der Neurodermitis.

Eine Therapieantwort (IGA, Investigator Global Assessment < 2) zeigte sich bei 91 % der Verumgruppe versus 21 % unter Placebo. In der Probiotikagruppe kamen an signifikant weniger Tagen topische Steroide zum Einsatz, um aufflammende Ekzeme zu bändigen (an 161 / 2.084 Patiententagen (7,7 %) vs. 220 / 2.032 (10,8 %)).

Fazit: Die Forscher gehen aufgrund ihrer Ergebnisse davon aus, dass die hier verwendete Probiotikamischung eine Möglichkeit sein könnte, die Therapie einer moderaten atopischen Dermatitis bei Kindern zu unterstützen und damit den Kortisonverbrauch zu senken. Das klinische Ansprechen sei stärker als in früheren placebokontrollierten Studien mit anderen Probiotikastämmen gewesen, so die Autoren. Außerdem habe sich im SCORAD-Index gegenüber der Placebogruppe bei zwei von drei Komponenten eine deutliche Verbesserung ergeben.